Sommerschule APD 2022 5Vom 25. bis 29. Juli 2022 fand die diesjährige APD-Sommerschule zum Thema „Agrarhandelspolitik der Ukraine – Herausforderungen und Chancen vor dem Hintergrund der europäischen Integration“ statt. An der Veranstaltung haben sich rund 40 Vertreter und Vertreterinnen von ukrainischen Hochschulen und Universitäten, darunter insbesondere Lehrkräfte aus den Fachbereichen Agrarpolitik, Wirtschaft, Handel, Management sowie verwandten Fachbereichen, beteiligt.

In ihrer Eröffnungsrede zur APD-Sommerschule verdeutlichte die zuständige Vertreterin des wissenschaftlich-methodischen Zentrums für Hochschul- und weiterführende Berufsbildung (WMZ), Alla Chaikovska, dass Hochschullehrkräfte aufgrund des Krieges in diesem Jahr mit erheblichen Schwierigkeiten in ihrer Fort- und Weiterbildung konfrontiert sind. Insofern sei die Sommerschule eine gute Gelegenheit, Fach- und Berufskenntnisse im Bereich der Agrar- und Handelspolitik zu vertiefen.

Der Agrarattaché der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Frank Müller, hob bei der Begrüßung der Teilnehmenden der Sommerschule abermals die Bedeutung der Unterstützung dieser Bildungsinitiative hervor.

Im Folgenden werden die Referenten und Referentinnen mit den entsprechenden Vortragsthemen kurz vorgestellt:

  • Harald von Witzke, Prof. em. Humboldt-Universität zu Berlin, berichtete über die neue EU-Agrarpolitik, den Europäischen Green Deal und die Herausforderungen in der internationalen Agrarhandelspolitik.
  • Mykola Pugachov, Nationales Wissenschaftszentrum „Institut für Agrarökonomie“, setzte sich mit aktuellen Herausforderungen der Agrarhandelspolitik der Ukraine, u.a. vor dem Hintergrund der beschleunigten europäischen Integration der Ukraine, auseinander.
  • William H. Meyers, University of Missouri, zeigte aktuelle Herausforderungen in der globalen AgrarhandelspolitikEr wertete praktische Beispiele zu Exportkontrollen, zu deren Verbot und zur Einführung von Steuern aus.
  • Oksana Davis, Blakeway Wayburn Advisory LTD, beleuchtete das Thema der klimaschutzbedingten Handelshemmnisse bzgl. der Nachhaltigkeit in der Agrarproduktion. Sie ging u.a. auf den Begriff der Carbon Credits sowie auf den Offset-Ansatz, spezielle Instrumentarien zum Handel und zur Verringerung von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre ein.
  • Rainer Langosch, Fachhochschule Neubrandenburg, stellte einen Leitfaden zur Steigerung der Effizienz des Distanzstudiums und die Anforderungen an die Gestaltung von Lehrgängen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Handel vor.
  • Dietrich Treis, Leiter des Agrarunternehmens UIFK-AGRO, referierte zu aktuellen kriegsbedingten Herausforderungen im Agrarsektor der Ukraine, und damit insbesondere im Agrarhandel.
  • Victoria Müller, unabhängige Expertin, ging auf die Bedeutung der Produktions- und Qualitätsstandards im Agrarhandel mit besonderem Schwerpunkt auf Ansätzen und Erfahrungen der EU ein.
  • Pavlo Koval, Ukrainische Agrarkonföderation, stellte aktuelle Herausforderungen in der ukrainischen Agrarhandelspolitik, insbesondere aus der Perspektive der privaten Agrarwirtschaft, und Empfehlungen für eine bessere Gestaltung des Unterrichtsprozesses vor.
  • Oleg Nivievskyi und Maria Bogonos, Kyiv School of Economics, präsentierten ihre Einschätzung und Analyse der kriegsbedingten Einflüsse auf die agrarwirtschaftliche Entwicklung sowie einschlägige Instrumente und Entscheidungen im Bereich der Agrarhandelspolitik, insbesondere die Verwendung von Importtarifen und Einführzöllen.
  • Sergij Bilenko, Experte im BMEL-geförderten Fachdialog Boden, berichtete über die wichtigsten Änderungen in der Bodenordnung der Ukraine und deren potentielle Auswirkungen auf die Agrarhandelspolitik.
  • Oleksandr Perekhozhuk, Leibniz Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO), verwies auf die Anwendung einer stichhaltigen und evidenzbasierten Statistik für die Politikgestaltung.
  • Kseniia Guliyeva, nationale Langzeitexpertin des Projekts “Deutsch-ukrainische Zusammenarbeit im Bereich Ökolandbau”, erläuterte aktuelle Entwicklungen und Absatzmöglichkeiten im Ökolandbausektor der Ukraine.
  • Richard Moody, unabhängiger Berater, setzte sich vor dem Hintergrund des andauernden Kriegs in der Ukraine und der Integrationsprozesse in der EU mit laufenden Herausforderungen und Möglichkeiten für den Handel, auseinander.

Im Rahmen der Evaluierung der Ergebnisse stellten die Teilnehmenden Vorträge zusammen, in denen über den praktischen Wert der vermittelten Informationen sowie Pläne der weiteren Verwendung im Unterrichtsprozess und der wissenschaftlichen Forschungsarbeit berichtet wurde.

Die Sommerschule wurde unter Mitwirkung des wissenschaftlich-methodischen Zentrums für Hochschul- und weiterführende Berufsbildung und der Kyiv School of Economics (KSE) organisiert.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 29.07.2022

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