Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Flächenbezogene Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Im Fokus der vom Fachdialog Boden am 19.04.2024 organisierten online Veranstaltung mit dem Titel „Anpassungsstrategien an den Klimawandel auf kommunaler Ebene – Beispiele aus Deutschland, Bedeutung für die Ukraine“ stand die Frage, wie Kommunen den zunehmenden Wetterextremen und den damit verbundenen Folgen durch entsprechende Klimaanpassungsmaßnahmen begegnen können. 
Nach einem Grußwort vom Ersten Vizeminister für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Ukraine, Herrn Oleksandr Krasnolutskyi, widmete sich Herr Prof. Dr. Torsten Lipp, Professor für Landschaftsplanung und Umweltgeschichte der Hochschule Neubrandenburg, mit seinem Impulsvortrag „Kommunale Planung naturbasierter Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz“ den Herausforderungen der Folgen des Klimawandels sowie der Frage, wie naturbasierte Maßnahmen zur Anpassung geplant und umgesetzt werden. Am Beispiel Potsdam stellte er die Wirkungen von umgesetzten Anpassungsmaßnahmen vor. 
Frau Ingrid Bauer, Landschaftsplanerin im Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz bei der Hansestadt Lübeck, stellte den Thematischen Landschaftsplan Anpassung an den Klimawandel der Hansestadt Lübeck vor und zeigte auf, wie Maßnahmen zur Anpassung an die durch den Klimawandel induzierten Folgen für die Küstenstadt Lübeck, insbesondere zunehmendes Ostseehochwasser, Starkregenereignisse und thermische Belastungen, im Planungsprozess festgeschrieben wurden.
Herr Dr. André Assmann von der geomer GmbH stellte anschließend ein Projekt des Landkreises Lörrach vor, in dem insg. 12 Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel durch die Erstellung von Erosions- und Starkregengefahrenkarten und die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen unterstützt wurden. Neben der Erstellung einer Datengrundlage sowie der Modellierung von Starkregen- und Erosionsereignissen, wurden mit Beteiligung der verschiedenen Akteure die Ziele des Handlungskonzepts und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. 
An der anschließenden Podiumsdiskussion nahm von ukrainischer Seite Frau Dr. habil Eugenia Maruniak, Leiterin des Instituts für Geografie an der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, teil, deren Institut seit einigen Jahren eine Projekt-Kooperation mit der TU-Berlin und TU-Dresden zur Landschaftsplanung in der Ukraine etabliert hat. Frau Dr. Maruniak erläuterte, wie das Thema Umwelt und Anpassung an den Klimawandel in der kommunalen Planung Berücksichtigung finden kann. Aus ihrer Sicht müssen die ukrainischen Institutionen auf nationaler Ebene den Rahmen vorgeben, damit Kommunen die Anpassung an den Klimawandel auf lokaler Ebene bewerkstelligen können.  
Im Rahmen der Diskussion wurde erörtert, welche Relevanz die vorgestellten Beispiele aus Deutschland für die Ukraine haben. Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass bei Raum- und flächenbezogenen Planungen – nicht nur auf kommunaler Ebene – Klimaanpassungsmaßnahmen Berücksichtigung finden müssen. Von den Zuschauenden wurde insbesondere die Frage der Finanzierung von den vorgestellten Planungs- und Umsetzungsmaßnahmen aufgeworfen. Beleuchtet wurde abschließend die Frage, welche Ziele und Maßnahmen der Klimaanpassung beim Wiederaufbau der Ukraine „mitgedacht“ werden müssen. 
In seinem Schlusswort zeigte sich Herr Dr. Ansgar Aschfalk, Referent für Ernährung und Landwirtschaft an der deutschen Botschaft in Kyjiw, beeindruckt, dass die Ukraine sich trotz des anhaltenden Angriffskrieges mit Themen Klimawandel und –anpassung aktiv auseinandersetzt.
Insgesamt nahmen an der Veranstaltung mehr als 70 Zuschauende, überwiegend aus der Ukraine aber auch aus Deutschland, teil. 
Quelle und Photo: BVVG
 

19.04.2024
APD FDB Projektaktivität