Ukrainischer Agrarsektor: ein vielversprechendes Thema für Diskussionen in der EU
Vom 03.04. bis zum 05.04.2024 führte der APD eine weitere Fachinformationsreise nach Brüssel zum Thema "Nachhaltige Entwicklung des ukrainischen Agrarsektors vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen der EU-Integration" durch.
Die ukrainische Delegation bestand aus Vertretenden des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE), agrarpolitischen Ausschüssen der Werchowna Rada und der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie Fachverbänden sowie weiteren Expertinnen und Experten aus dem Agrarbereich.
Das Programm begann mit einer Fachveranstaltung zum Thema "Ukrainische Landwirtschaft - Potenzial für nachhaltige Entwicklung vor dem Hintergrund der EU-Integration". Dieses Treffen fand in der COPA COGECA statt und brachte Teilnehmende der COPA COGECA aus verschiedenen Ländern, Vertretende der EU-Kommission und des EU-Parlaments zusammen.
Bei der Präsentation der aktuellen Herausforderungen für die Ukraine stellte der bevollmächtigte Vertreter des MAPE, Oleksiy Pinchuk, die aktuelle Zusammensetzung des Ministeriums vor und betonte die großen Herausforderungen, die das Ministerium durch den EU-Integrationsprozess hat. Trotzdem führte er erfolgreiche Beispiele für die Umsetzung eurointegrativer Gesetze an und präsentierte den Stand der Handelsentwicklung für bestimmte Produkte. Die Informationen über die aktuelle Arbeit an der eurointegrativen Gesetzgebung ergänzte Oleksandr Starynets, der bevollmächtigte Vertreter des Agrarausschusses des ukrainischen Parlaments. Oleg Yukhnovsky, der Vorsitzende des Agrarausschusses der IHK, lieferte ausführliche Informationen zu den Handelsströmen. Im Zuge der Diskussion betonten die Teilnehmenden einstimmig die Notwendigkeit, günstige Bedingungen für den Handel zwischen der Ukraine und der EU zu schaffen, da dies nicht nur die Lebensmittelsicherheit in bestimmten Regionen gewährleistet, sondern auch Einnahmen für den Staatshaushalt generiert, die für die Sicherheit des Landes erforderlich sind.
Die Perspektiven der agrarischen Entwicklung wurden auch durch die Präsentationen deutscher Kollegen ergänzt: Dr. Stefan Dreesmann beleuchtete die Entwicklung des Ökolandbaus, während Prof. Dr. Martin Banse vom Thünen-Institut für Agrarmärkte die Ergebnisse der Modellierung des weiteren Entwicklungspfads der Agrarmärkte nach dem EU-Beitritt der Ukraine vorstellte.
Im Rahmen des Fachprogramms führte die ukrainische Delegation ein Treffen auch mit Зображення2Vertretenden des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) durch, bei denen sie die aktuellen Herausforderungen in der Agrarpolitik der Ukraine auf dem Weg zum EU-Beitritt vorstellte und die Aussichten für die Bereitstellung aktueller Informationen zum ukrainischen Agrarsektor an das europäische Beratungsgremium diskutierte. Ukrainische Experten trafen sich mit einem Vertreter der Ukrainischen Mission bei der EU und tauschten Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen aus den deutschen Bundesländern Niedersachsen und Bayern aus. Im Büro der ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU erfuhren die Delegationsteilnehmenden mehr über den Ablauf der politischen Entscheidungsprozesse in der EU und die Besonderheiten der Arbeit bestimmter europäischer Strukturen. Während eines Treffens mit der europäischen Grundbesitzervereinigung (ELO) wurde über die Vertretung der Interessen von Landbesitzern gesprochen. Die Ergebnisse der Fachinformationsreise sollen während des nächsten Treffens der Arbeitsgruppe für agrarpolitische Handelsfragen im April vorgestellt und diskutiert werden.
Quelle und Foto: APD