Am 15.11.2023 fand auf der Ausstellung Agritechnica 2023 eine Konferenz zum Thema Perspektiven für die Landwirtschaft in der Ukraine - Wie können die Integration in die EU und ein nachhaltiger Wiederaufbau gelingen?“.

Die vom APD gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und dem Projekt "Deutsch-ukrainische Kooperation Ökolandbau“ (COA) durchgeführte Veranstaltung befasste sich mit aktuellen Fragen der nachhaltigen Entwicklung und des Wiederaufbaus, insbesondere im Bereich des Pflanzenbaus durch Einführung von grünen Technologien. Martin Umhau, DLG, Claudia Müller, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft sowie Taras Vysotskyi, erster stellv. Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE), begrüßten die rd. 90 Teilnehmer der Veranstaltung.

Unter der Moderation von Maria Yaroshko, APD-Projektleiterin, wurden im Rahmen der Veranstaltung die Vision des MAPE für eine nachhaltige Entwicklung der Ukraine sowie die Ergebnisse einer aktuellen Studie vorgestellt, die von Eco-Action unter Einbeziehung von landwirtschaftlichen Kleinproduzenten durchgeführt wurde. Mykola Melnyk, Leiter der Abteilung Saatgut und staatliche Eintragung von Sortenrechten der Abteilung für landwirtschaftliche Entwicklung beim MAPE, referierte über derzeit abrufbaren Fördermitteln und Förderprogramme für Landwirte in der Ukraine. "Heute, in Zeiten des Krieges, ist es äußerst wichtig, Kleinst- und Kleinerzeuger in der Landwirtschaft zu unterstützen. Diese Erzeuger versorgen lokale Märkte mit landwirtschaftlichen Produkten und tragen somit zur Ernährungssicherheit des Landes bei", stellte Melnyk fest. Zu den Prioritäten des MAPE gehören ferner die Entwicklung der ökologischen Produktion, die Stärkung der finanziellen Liquidität der Betriebe, insbesondere durch die Umsetzung des Staatsprogramms „Zugängliche Kredite 5-7-9% und die Aufstockung der Mittel des Teilgarantiefonds für Agrarkredite. 149

Anna Danyliak, Expertin für Agrarökologie bei Eco-Action, stellte Bedarfe sowie Hindernisse bei der Umsetzung von Öko-Praktiken und der Gestaltung des Prozesses der EU-Integration von ukrainischen Landwirten und Landwirtinnen vor. Nahezu alle Landwirte und Landwirtinnen gaben an, dass die Umweltbedingungen, wie z.B. Feuchtigkeitsmangel, extreme Wettererscheinun-gen, saisonale Verschiebungen und Bodenverschmutzung einen erheblichen Einfluss auf ihre Erwerbstätigkeit haben. Aus diesem Grund sollte vermehrt eine feuchtigkeitseinsparende und bodenschonende Bewirtschaftung angewendet werden. Der überwiegende Teil der Befragten gab an, dass sich der Beitritt der Ukraine in die EU positiv auswirken wird. Damit gehen jedoch viele noch unzureichend übermittelten Informationen wie z.B. EU-Standards, institutionelle Unterstützung für Kleinerzeuger, transparente Kreditpolitik sowie Rechtssicherheit und Staatsprogramme zur Unterstützung des ökologischen und klimaorientierten Landbaus einher. Oleksandr Starynets, Leiter des Sekretariats des Ausschusses für Agrarpolitik und Ernährung der ukrainischen Werchowna Rada, Oleksandra Avramenko, Leiterin des UCAB-Ausschusses für europäische Integration, Mykhailyna Kaparulina, Leiterin von Agro Partner 777 LLC, Alexander Zein, Produktionsleiter von UIFK-Agro LLC, und Martin Ritter, Leiter Ritter Bio Agro LLC in Rivne, Ukraine, nahmen ebenfalls an der Podiumsdiskussion teil. Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass die Ukraine über ein großes Potenzial für die Einführung effizienter nachhaltiger Produktionsverfahren verfügt, stellten deren Bedeutung für den Prozess der EU-Integration heraus und berichteten von ihren eigenen Erfahrungen in diesem Bereich.

Vorträge

Quelle und FotoAPD;Datum: 15.11.2023

 

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