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Ukraine beim XVIII. EAAE-Kongress in Bonn

Vom 26. bis 29. August 2025 fand in Bonn der XVIII. Kongress der Europäischen Vereinigung der Agrarökonomen (EAAE) unter dem Motto „Food System Transformation in Challenging Times“ statt. Diese bedeutende Veranstaltung brachte mehr als achthundert Teilnehmenden aus aller Welt zusammen – Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Vier Tage lang diskutierten sie die aktuellen Herausforderungen im Agrarsektor und suchten nach Lösungen für die Transformation der Ernährungssysteme in Zeiten der Instabilität. Die Universität Bonn wurde dabei zum Ort, an dem wissenschaftliches Denken, praktische Erfahrung und politische Visionen in einen offenen Dialog traten. 
Das Programm des Kongresses war außerordentlich vielfältig. Die Teilnehmenden konnten sich an zahlreichen Plenarvorträgen, thematischen Parallelsitzungen und spezialisierten Workshops beteiligen. Im Mittelpunkt standen Themen wie globale Ernährungssicherheit, die Herausforderungen des Klimawandels, die Nutzung von Landressourcen, die Digitalisierung der Landwirtschaft, das Verbraucherverhalten sowie methodische Innovationen in der Agrarökonomie. Einen besonderen Stellenwert hatte das Jubiläum zum fünfzigjährigen Bestehen der EAAE. Dabei zogen die Organisatoren und Gäste Bilanz über die bisherigen Leistungen und skizzierten die Prioritäten für die kommenden Jahrzehnte. 
Die Ukraine war in Bonn würdig vertreten – durch zahlreiche Expertinnen und Analystinnen, die der internationalen Öffentlichkeit ihre Sicht auf die Transformationsprozesse in der Agrarpolitik vermittelten. In ihren Beiträgen betonten sie, dass der ukrainische Agrarsektor trotz enormer Herausforderungen weiterhin eine tragende Säule nicht nur für den Binnenmarkt, sondern auch für die europäischen und globalen Ernährungsketten darstellt. Die Leiterin des APD, Frau Yaroshko, nahm an mehreren Podiumsdiskussionen teil. Diese widmeten sich der Rolle der Ukraine bei der Stabilisierung der Ernährungssysteme, der Entwicklung der Agrarmärkte sowie der weiteren Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU.
Ebenso bedeutsam war die Repräsentation der Ukraine auf staatlicher Ebene. Der Vertreter des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine – künftig Ministerium für Wirtschaft, Umwelt und Landwirtschaft der Ukraine – Herr Mykola Moroz, beteiligte sich an einer speziellen Podiumsdiskussion zum Thema „Resilience through Transformation: Unlocking Resources for the (Post-War) Recovery of Ukrainian Agriculture“. Er stellte eine Reihe offener Fragen, die heute nicht nur für die Ukraine, sondern für die gesamte europäische Agrarpolitik von großer Bedeutung sind. Besonders griff er die Frage der künftigen staatlichen Unterstützung des Agrarsektors auf: Soll diese allen kleinen landwirtschaftlichen Betrieben zugutekommen, oder soll sie vorrangig denjenigen gewährt werden, die in Frontnähe tätig sind und die größten Verluste erlitten haben? Zudem ging er ausführlich auf die Zusammenarbeit zwischen großen und kleinen Agrarbetrieben ein und betonte, dass nur ein offener Dialog klären könne, ob alle Marktteilnehmenden ihren Platz finden und unter fairen Bedingungen bestehen können.

Quelle und Foto: APD

26.08.2025
APD Projektaktivität