Podiumsdiskussion des APD-Fachdialogs Boden auf dem IAMO-Forum
Vom 26. bis 28. Juni 2024 veranstaltete das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) ein Forum zum Thema "The Functions of Land in Times of Change: Environmental, Social, and Economic perspectives". Im Rahmen des Forums führte der APD-Fachdialog Boden (FDB) eine Podiumsdiskussion zum Thema "Effects of war on land and agriculture in Ukraine" durch. Als Keynote-Speaker traten Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter, Professor für Städtebau und Bodenordnung am Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn, Prof. Dr. Olga Zhovtonog, Professorin an der Nationalen Universität für Wasser- und Umwelttechnik (NUWEE), und Dr. Vasyl Kvartiuk, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAMO, auf.
Zu der anschließenden Podiumsdiskussion schlossen sich auch Frau Mariya Yaroshko, Leiterin des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialogs (APD), und Prof. Dr. Andrij Martyn, Leiter des Fachbereichs Landnutzungsplanung an der Nationalen Universität für Lebens- und Umweltwissenschaften Kyiv (NUBiP) und Senior Project Manager im Reforms Delivery Office des Ministerkabinetts der Ukraine, an.
Frau Katja Dells, Leiterin des APD-Fachdialogs Boden, führte in die Problematik ein und moderierte die Diskussion. Im Fokus standen Themen rund um die kriegsbedingten Bodenschäden und Schäden an der Wasserinfrastruktur, insbesondere den Folgen der Zerstörung des Kachovka Staudamms, sowie die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von kampfmittelbelasteten und kontaminierten Flächen.
Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Kampfmittelräumung und die Sanierung von geschädigten Böden und der Wasserinfrastruktur eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Wiederaufbau der Ukraine sind. Der Wiederaufbau selbst müsste dabei entsprechend dem Leitsatz der ukrainischen Regierung „Build Back Better“ erfolgen. So sollte man nicht nur das Zerstörte wiederherstellen, sondern dabei auch die Prinzipien der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Ressourcenschonende Landwirtschaft, stärkere Verankerung der Beiträge der Böden zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung, Anwendung innovativer Bewässerungsstrategien sowie Einsatz von bewährten Instrumenten der modernen Raumplanung sollten schließlich dazu führen, dass die Ukraine aus dem Krieg als ein modernes und zukunftsfestes europäisches Land hervorgeht.
In der abschließenden Fragerunde aus dem Publikum wurde diskutiert, wie die ökologischen, sozialen und ökonomischen Funktionen des Bodens beim Wiederaufbau der Ukraine zu gleichen Maßen Berücksichtigung finden können, welche Rolle dabei die Territorialen Gemeinden des Landes spielen und schließlich, wie sich die Annäherung der Ukraine an die Europäische Union auf die Landnutzungen des Landes auswirken wird.
Quelle und Foto: FDB