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Pilotgemeinden des APD integrieren Erfahrungen aus Niedersachsen zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung

Vom 14. bis 21. Juni 2025 unternahm eine Delegation des ukrainischen Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung (MAPE) sowie acht Pilotgemeinden des Projekts „Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog“ (APD) aus den Regionen Poltawa, Odessa, Iwano-Frankiwsk, Kyjiw und Winnyzja eine Fachinformationsreise nach Niedersachsen. Der Besuch wurde vom Projekt „Deutsch-Ukrainische Zusammenarbeit im Bereich des ökologischen Landbaus“ (COA) unterstützt.
Beim Besuch im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) wurden den Teilnehmenden die agrarpolitischen Prioritäten, Fördermechanismen und die Vorbereitung der regionalen Entwicklungsprojekte vorgestellt. Darüber hinaus erhielten sie einen umfassenden Einblick in das deutsche Modell der ländlichen Entwicklung, die Verwaltungsstruktur des Agrarsektors sowie in die Umsetzung von LEADER-Programmen und lokalen Entwicklungsstrategien.
Ein weiteres Highlight war das Treffen mit dem Deutschen Bauernverband (DBV), bei dem die Delegation Einblicke in dessen Rolle und Position zur ländlichen Entwicklung erhielt.
Ein zentrales Element der Reise war der Austausch mit Expertinnen und Experten des Thünen-Instituts in Braunschweig. Dort wurde die LEADER-Methodik als Instrument zur Stärkung ländlicher Regionen vorgestellt. Besonders betont wurde die Bedeutung der Lokalen Aktionsgruppen (LAG), in denen kommunale Verwaltungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam daran arbeiten, auf Basis lokaler Stärken und Bedürfnisse passgenaue Entwicklungsstrategien zu entwickeln.
Praxisbeispiele aus der LEADER-Region Peiner Land rundeten das Besuchsprogramm ab. Die ukrainische Delegation lernte unter anderem eine mobile Obstpresse kennen, besuchte lokale Cafés als Beispiel für die Diversifizierung bäuerlicher Einkommensquellen und informierte sich über den Ausbau inklusiver sozialer Infrastrukturen.
Zum Abschluss nahm die Delegation am IAMO Forum 2025 in Halle (Saale) teil. Die diesjährige Konferenz mit dem Titel „Rural Roots and Routes: Navigating Complexities of Quality of Life, Immobility, and Migration“ widmete sich aktuellen Herausforderungen und Chancen für die Entwicklung ländlicher Räume – auch im Kontext des Krieges in der Ukraine, mit Fokus auf Dezentralisierung und die Resilienz von Gemeinden.
Der Besuch stellte einen wichtigen Schritt zur Stärkung der strategischen Planungs- und Umsetzungskompetenz ausgewählter ukrainischer Gemeinden dar. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, europäische Ansätze an die ukrainischen Gegebenheiten anzupassen und eine solide Basis für die Ausbildung zukünftiger Agrarberater in den Gemeinden zu schaffen.
 

Quelle und Foto: APD

15.06.2025
APD Projektaktivität