Erfahrungen der ländlichen Entwicklung Sachsens für die Ukraine
Vom 01.06. bis zum 10.06.2024 führte der APD eine weitere Fachinformationsreise nach Sachsen zum Thema: „Entwicklung des ländlichen Raums und moderne Tendenzen der landwirtschaftlichen Produktion in der EU am Beispiel des Bundeslandes Sachsen“ durch. An der Reise nahmen Vertretende der Pilotgemeinden des APD, Branchenexpertinnen und Experten sowie ein verantwortlicher Vertreter des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE) teil.
Während der Reise befasste sich die ukrainische Delegation mit den Ansätzen zur Gestaltung der ländlichen Entwicklungspolitik im Bundesland Sachsen, machte sich mit der Organisation und Struktur des Verwaltungssystems im Agrarsektor und der ländlichen Entwicklung vertraut und besuchte erfolgreiche Projekte zur ländlichen Entwicklung, insbesondere im Rahmen des LEADER-Programms. Großes Interesse bei den Teilnehmenden weckte das Kennenlernen sächsischer Gemeinden, der Erfahrungsaustausch und das Verständnis der aktuellen Herausforderungen im ländlichen Raum Deutschlands.
Im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie erfuhren die ukrainischen Gäste in einer Präsentation von Herrn Christian Rösler über den aktuellen Stand der ländlichen Entwicklung in Sachsen. Über das LEADER-Programm in Sachsen informierten Frau Antonie Vellguth und Herr Christoph Hrubesch, und die Situation des Absatzes regionaler Lebensmittelprodukte wurde von Herrn Bauer vorgestellt. An dem Treffen nahmen auch Experten aus dem Landesministerium und interessierte Vertretende der Behörde teil, um die Präsentationen der Teilnehmenden der ukrainischen Delegation mit detaillierten Darstellungen ihrer eigenen Gemeinden zu hören.
Im Rahmen des Kennenlernens der LEADER-Region Westlausitz besuchte die APD-Delegation das Schloss Seifersdorf und das Projekt Zimmermann-Törne. Die Teilnehmenden besichtigten auch eine Lebkuchenfabrik, die ein Beispiel für ein Familienunternehmen über viele Generationen hinweg ist, sowie den „Mammutgarten“ – ein Beispiel für eine interessante Attraktion im ländlichen Tourismus. Großes Interesse weckte auch das Geoportal der Stadt Mügeln als Beispiel für die Digitalisierung der Region sowie die Präsentation des Geoparks „Porphyrland“ mit verschiedenen Projekten zur regionalen Entwicklung. Frau Dr. Madlen Stimming stellte den Gästen das AGIL-Projekt vor, das darauf abzielt, den Absatz regionaler Produkte zu fördern. Bei den Wurzener Landwerken wurde ein Projekt der kommunalen Zusammenarbeit, einschließlich des lokalen Wärmenetzes, präsentiert. Die weitere Schulung der Delegation fand im Lehr- und Versuchsgut für Landwirtschaft des Landes Sachsen in Nossen und Köllitsch statt. Dort wurden die aktuellen Trends im Pflanzenbau und in der Tierhaltung in Sachsen und Deutschland sowie die Ansätze zur Gestaltung der Agrar- und ländlichen Entwicklungspolitik in der EU behandelt. Zum Abschluss des Fachprogramms besuchten die Teilnehmenden das Unternehmen „Elbweiderind“ zur ländlichen Entwicklung in der Region östlich der Elbe, wo sie sich über Finanzierungsmöglichkeiten im ländlichen Raum informierten und eine innovative Marketingstrategie sowie Ansätze zur Kundenbindung sowohl aus der ländlichen als auch aus der städtischen Bevölkerung kennenlernten.
Quelle und Foto: APD