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Auswirkungen der EU-Integration auf die Landwirtschaft der Ukraine

Am 18. Februar 2025 wurde auf Initiative des ukrainischen Agrarministeriums und des APD das aktualisierte Forschungsergebnis zu den Auswirkungen der EU-Integration auf die Landwirtschaft der Ukraine vorgestellt. Das Forschungsvorhaben analysiert die Chancen und Herausforderungen, die der EU-Beitritt der Ukraine insbesondere im Bereich der Landwirtschaft und der Handelsbeziehungen mit sich bringt.
Die Studie, die auf dem AGMEMOD-Modell basiert, untersucht die Auswirkungen von drei Handelsszenarien im Vergleich zum Basisszenario. Zwei Szenarien befassen sich mit möglichen Handelsbeschränkungen nach 2025, einschließlich eines vollständig liberalisierten Handelsregimes zwischen der Ukraine und der EU. Es zeigte sich, dass es zwischen den Szenarien kaum Unterschiede gibt, da der Handel bereits weitgehend liberalisiert ist, was Raum für strategische Verhandlungen lässt. Das dritte Szenario modelliert die EU-Mitgliedschaft, wobei die erhöhten Kosten für ukrainische Landwirtinnen und Landwirte durch die Einhaltung der EU-Vorgaben berücksichtigt werden. Kurzfristig wird ein Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion prognostiziert, gefolgt von einer Erholung bis 2033.
Ein zusätzlicher sektoraler Analyseabschnitt zeigt vielversprechende Perspektiven für den Zucker- und Milchsektor der Ukraine, die bereits signifikante Exportgewinne in die EU erzielen. Besonders der Zuckersektor könnte von den Marktbedingungen der EU profitieren, während strukturelle Veränderungen in der Milchviehzucht die Wettbewerbsfähigkeit steigern und den Export von Milchprodukten erweitern könnten.
Die Studie hebt die Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit der ukrainischen Landwirtschaft hervor, die sich durch den EU-Beitritt ergeben könnten. Ein zentraler Punkt ist die Notwendigkeit einer vollständig liberalisierten Handelsbeziehung mit der EU. Zudem müssen erhebliche Investitionen in staatliche Institutionen getätigt werden, um die EU-Vorschriften im Bereich der Landwirtschaft sowie der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu implementieren und zu überwachen.
Weiterhin wird die Problematik der erhöhten Kosten für Landwirtinnen und Landwirte aufgrund der Einhaltung der EU-Vorgaben behandelt. Diese Kosten könnten negative Auswirkungen haben, jedoch können effiziente landwirtschaftliche Praktiken dazu beitragen, diese zu kompensieren. Ein pragmatischer Ansatz bei den Verhandlungen über GAP-Transfers ist ebenfalls erforderlich, um die Subventionen mit den Produktivitätszielen in Einklang zu bringen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Ukraine zur erfolgreichen Integration ihres Agrarsektors in die EU mehrere Schlüsselstrategien verfolgen muss. Dazu gehören die Förderung eines vollständig liberalisierten Handelsregimes, Investitionen in die institutionelle Kapazität, die Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Einhaltung der EU-Vorgaben sowie die Teilnahme an konstruktiven Verhandlungen über EU-Subventionen. Auf diese Weise kann die Ukraine ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ihre Position als bedeutender Akteur im globalen Agrarsektor stärken.

Quelle und Foto: АPD
 

18.02.2025
APD Projektaktivität