evaliierungVom 26.07-03.08.2018 führte Herr Hartwig Breternitz, unabhängiger Gutachter, im Auftrag der GFA Consulting Group GmbH (GFA) eine Evaluierung des APD Ukraine durch.

Er wurde begleitet von Frau Anna Lison-Culca, Projektverantwortliche der GFA, sowie von Vertretern der Durchführer IAK Agrar Consulting GmbH, Herrn Martin Schäfer, und Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, Frau Dr. Franziska Schaft.
Ziel der Evaluierung war die Bewertung der Ergebnisse der vierten Projektphase des APD (01/2016 – 07/2018) und die Erarbeitung von Vorschlägen für die Projektplanung der geplanten Folgephase (2019 – 2021/22). In Kiew und Lwiw sprach Herr Breternitz mit Vertretern von insgesamt 20 Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft der Agrar- und Forstwirtschaft sowie mit Vertretern anderer relevanter deutscher und internationaler Projekte.
In Lwiw wurde die deutsche Delegation von Verantwortlichen der Agrarverwaltung unter der Leitung des Gouverneurs der Oblast Lwiw, Herrn Oleg Synyutka, empfangen. Herr Synyutka begrüßte die Projektaktivitäten des APD insbesondere die Beratung zur Organisation einer effektiven und transparenten Bodenverwaltung und zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume. „Die deutschen Erfahrungen bei der Gestaltung der Agrarpolitik sind für die Entwicklung des Oblast Lwiw von großer Bedeutung. Wir erwarten weiterhin die Beratung deutscher Experten auf diesem Gebiet und werden die Umsetzung der Projektaktivitäten unterstützen." sagte Synyutka.
Ähnlich fielen die Bewertungen der anderen Projektpartner aus. Herr Ivan Demchak, Generaldirektor des Forschungsinstitutes „Ukrpromproduktyvnist", Frau Tetiana Ishchenko, Direktorin des wissenschaftlich-methodischen Zentrums „Agroosvita", sowie die Leitung der Nationalen Universität für Lebens-und Umweltwissenschaften (NUBiP) werteten die bisherigen APD-Aktivitäten als sehr erfolgreich. Sie unterstrichen die Bedeutung des Projektes für die Entwicklung und Verbesserung der Agrarausbildung und -wissenschaft. „Der APD hat einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung des Entwurfs des Programms zur Unterstützung der Agrarwirtschaft der Oblast Kiew geleistet", so Serhii Shupyk, Abteilungsleiter für Agrarentwicklung der Kiewer Gebietsverwaltung. Die Partner im Lebensmittelsicherheit- und Verbraucherschutzdienst der Ukraine haben sich beim APD für die Stärkung und Vertiefung des Dialogs zwischen den relevanten Interessengruppen der Ukraine und der EU, u.a. Deutschland, bedankt.
Im MAPE wurden u.a. als Schwerpunkthemen die Verwaltungsreform und die Dezentralisierung, die Entwicklung des Genossenschaftswesens, aber auch Anpassungsmaßnahmen zum Klimawandel sowie die Reform der Agrarwissenschaft genannt. Mit Blick auf die Reform des Bodenmarktes sollte der APD verstärkt in seiner Öffentlichkeitsarbeit über deutsche Erfahrungen informieren.
Die Beratung des APD zur Nationalen Waldinventur in der Ukraine wird als Beitrag zur Verbesserung der Transparenz der staatlichen Waldnutzung betrachtet. Im Forstbereich sollte sich der APD weiterhin der Organisation und Finanzierung der staatlichen Waldnutzung widmen. Begrüßt wurden die Bemühungen des Projekts zur Koordinierung der forstpolitischen Ansätze der verschiedenen Interessenvertreter.
Im Rahmen eines Auswertungsworkshops am 03.08.2018, an dem rd. 30 Vertreter der zuvor besuchten Einrichtungen teilnahmen, betonte Herr Breternitz die Notwendigkeit, die Wirkungen des Projekts auf die Agrar- und Forstpolitik in der Ukraine noch intensiver in den Mittelpunkt der Projektaktivitäten zu stellen. „Der APD führt nachweisbar viele wichtige, nachgefragte Projektaktivitäten mit Einfluss auf die Politik und den Agrarsektor durch. Das Projekt sollte diese Wirkungen in der Öffentlichkeitarbeit stärker darstellen und angemessen in der Berichterstattung gegenüber dem BMEL und dem MAPE reflektieren.", sagte Breternitz. Wichtig – auch in der zukünftigen Projektphase - sind Eigenbeiträge der ukrainischen Seite, z. B. durch die Bereitstellung von Büroräumen.
Folgende prioritäre Reformbereiche wurden im Rahmen der Evaluierung identifiziert:
• Bodenpolitik einschl. Schaffung der Voraussetzungen für einen effektiven und transparenten Pacht- und Bodenmarkt
• Entwicklung der ländlichen Räume durch überbetriebliche Zusammenarbeit und angepasste Agrarfördersysteme
• Reform der Agrarverwaltung und Dezentralisierung
• Modernisierung der Hochschulbildung und Forschungssysteme im Agrarbereich
• Entwicklung serviceorientierter Organisationen der Zivilgesellschaft des Agrarsektors
Die geplanten Projektergebnisse wurden vorgestellt und mögliche Projetaktivitäten skizziert. Diese Reformbereiche sollen unter Einbeziehung der relevanten Akteure am Anfang der neuen Projektphase diskutiert, realistische Wirkungen definiert und im Format einer „Interventionsstrategie mit angestrebten Wirkung auf die Agrar- und Forstpolitik" abgestimmt werden. Die APD-Projektmaßnahmen im Bereich Waldnutzung werden im Rahmen einer gesonderten Mission – voraussichtlich im September 2018 - evaluiert und Vorschläge für Projektaktivitäten ab 2019 abgeleitet.
Quelle: APD. Foto: APD; http://loda.gov.ua/news?id=38071. Datum: 03.08.2018

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