Wieviel Wald gibt es in der Ukraine? Steigt der Holzvorrat oder sinkt er? Wieviel Kohlenstoff wird in den Wäldern gespeichert? Wie steht es mit der Biodiversität? Dies sind einige der Fragen, die die Staatliche Agentur für Waldressourcen der Ukraine (SAW) durch eine Nationale Waldinventur (NWI) beantworten möchte.

Der APD unterstützt dieses Vorhaben auf der Grundlage von Erfahrungen aus der Bundeswaldinventur (BWI), die seit 1987 in Deutschland durchgeführt wird.
In diesem Zusammenhang vermittelte Dr. Heino Polley vom Thünen-Institut für Waldökosysteme am 27.02.2018 seine Erfahrungen an die Experten der Ukrainischen Forsteinrichtung (Ukrderz-hlisproekt, Irpin) und des ukrainischen Forschungsinstituts für Wald und Waldmeliorationen (Charkiw). Hauptthema des Informationsaustausches war die Umsetzung des Aktionsplans zur Vorbereitung der Nationalen Waldinventur, der von der SAW bereits am 20.02.2018 verabschiedet wurde.
Die Experten berieten insbesondere den Entwurf der "Instruktion für eine NWI in der Ukraine". Mit Unterstützung des APD werden die Ergebnisse früherer Waldinventuren in zwei Oblasten demnächst auf einer Internetseite "NWI der Ukraine" sowie in einer Broschüre vorgestellt. Darüber hinaus wird gegenwärtig ein Konzept für die Durchführung der NWI erarbeitet, das im Rahmen eines APD-Workshops Ende Mai 2018 vorgestellt werden soll. Die Vertreter der relevanten Interessengruppen erhalten damit die Möglichkeit, ihre Vorschläge zu den Zielen und Verfahren der geplanten Waldinventur in das Konzept – vor der politischen Entscheidung - einzubringen. Eine Schlüsselfrage bleibt die Finanzierung der Durchführung der NWI, die von den Experten - entsprechend den gegenwärtigen Annahmen zum Inventurverfahren - auf jährlich ca. 400.000 USD geschätzt wird. Unklar ist auch noch die institutionelle Zuständigkeit. "Nationale Waldinventuren sind in jedem Land langfristige Unternehmungen, die insbesondere das Verständnis und die Unterstützung der Öffentlichkeit erfordern. Transparenz ist daher entscheidend für den Erfolg.", sagte Heino Polley in die-sem Zusammenhang.
Im Rahmen eines Treffens mit Christian Ben Hell, Sektormanager der EU-Delegation, und Orest Tokac, EU-KOM-Unterstützungsgruppe für die Ukraine, wurden die Bemühungen für eine NWI in der Ukraine unterstützt. Die Durchführung einer NWI ist Bestandteil der kürzlich vorgelegten Forststrategie. Die NWI sollte nun auch in dem entsprechenden Aktionsplan, der Grundlage für die politische Entscheidungsfindung des Ministerkabinetts sein soll, berücksichtigt werden. Darüber hinaus informierten die EU-Vertreter über die Umsetzung des EU-Projekts zur Reform der Agrarverwaltung in der Ukraine.
Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 27.02.2018

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