IMG 3614Auf Initiative der Agrarverwaltung des Kiewer Gebiets sowie der Kreisverwaltung Wasylkow trafen sich am 31.03.2017 der IKZE-Experte, Herr Harald Hoppe, vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg und

Mitarbeiter des APD mit landwirtschaftlichen Unternehmern des Dorfes Kodaky, um sich über deutsche Erfahrungen und Möglichkeiten der Entwicklung des Kooperationswesens in der Ukraine auszutauschen.

Herr Sergey Shupik, Leiter der Agrarverwaltung des Kiewer Gebiets eröffnete die Veranstaltung und verwies auf das neue Förderprogramm der Gebietsverwaltung, das gegenwärtig vorbereitet wird. Dieses Programm hat u.a. das Ziel, die Gründung und Arbeit von landwirtschaftlichen Genossenschaften zu fördern. Die Bürgermeisterin des Dorfes, Frau Kuzmenko, bot ihre Unterstützung an: „Ressourcen der Gemeinde, u.a. der Berufsschule im Dorf Kodaky könnten in die geplante Genossenschaft einfließen.“

Im Weiteren stellten sich die anwesenden Unternehmen vor und informierten dabei über ihre Produktionsressourcen sowie Ideen zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit (u.a. Bioproduktion). Sie brachten dabei ihr Interesse an der Gründung einer Kooperationsgenossenschaft zum Ausdruck. Der Wettbewerbsdruck für kleine – und mittelständische Unternehmen von Seiten der großen Agrarunternehmen wächst ständig. Die Unternehmer und Dorfbewohner fürchten um ihre soziale Infrastruktur und wollen sich daher zusammenschließen, um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern und dadurch zu einer nachhaltigen Entwicklung des Dorfes beizutragen.

Beim Besuch des Instituts für Mechanisierung und Elektrifizierung der Akademie der Agrarwissenschaften der Ukraine informierte der Direktor, Herr Valeriy Adamchuk, über das Forschungsprogramm des Instituts und betonte seine Bereitschaft zur Unterstützung der Gründung einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in Kodaky.

Der Experte des APD, Herr Harald Hoppe, informierte über deutsche Erfahrungen bei der Entwicklung von Genossenschaften nach der Wiedervereinigung in Ostdeutschland, insbesondere in Brandenburg. Der Leiter des APD, Volker Sasse, sagte in diesem Zusammenhang: “Kooperation bedeutet das Zusammenlegen von Ressourcen einzelner Unternehmen, um auf der Grundlage von Größeneffekten, zusätzliche Gewinne für einzelne Mitglieder zu erwirtschaften. Staatliche Unterstützung ist dabei keine Voraussetzung, kann aber die Entwicklung von Kooperationen forcieren.“

Der APD plant in diesem Zusammenhang weitere Experteneinsätze, um deutsche Erfahrungen bei der Vorbereitung, Gründung und Entwicklung einer Genossenschaft mit Pilotcharakter im Dorf Kodaky bereitzustellen. Ein APD-Experte soll die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (u.a. Fördermittel) analysieren sowie die Ressourcen der landwirtschaftlichen Unternehmen und deren Vorstellungen zur Zusammenarbeit erfassen. Auf dieser Grundlage sollen im Rahmen eines Runden Tisches zunächst die Ergebnisse der Analyse und danach ein Wirtschaftsplan für eine Pilotgenossenschaft vorgestellt, diskutiert und als Handlungsgrundlage verabschiedet werden.

Eine solche Pilotgenossenschaft könnte in Kooperation mit anderen internationalen Gebern sowie Projekten des Bilateralen Kooperationsprogramms vorangetrieben werden und als Beispiel für analoge Initiativen klein- und mittelständischer Unternehmen in anderen Dörfern der Ukraine dienen.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 31.03.2017

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