IMG 3537Auf Initiative der Agrarverwaltung des Kiewer Gebiets weilte der Experte des APD, Herr Dr. Harald Hoppe, vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg am 29.03.2017 in Kiew.

Der stellvertretende Leiter der Verwaltung des Kiewer Gebiets, Herrn Vyacheslav Kucher, empfing den deutschen Experten und die Mitarbeiter des APD im Rahmen einer Beratung zum Entwurf eines Förderprogramms für den Agrarsektor im Kiewer Gebiet. An der Beratung nahmen auch die Vorsitzenden der Landkreise und Vertreter der Agrarwirtschaft teil. Herr Kutcher informierte die Teilnehmer der Veranstaltung über aktuelle Herausforderungen bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Er verwies auf Analogien zwischen dem Gebiet Kiew und dem Bundesland Brandenburg, unter anderem mit Blick auf Migrationsprozesse, hauptstädtischen Tourismus und die Bedeutung der Landwirtschaft: „Der Agrarsektor spielt auch in unserem Gebiet eine besondere Rolle. Er leistet einen wichtigen Beitrag zur gesamtgesellschaftliche Entwicklung sowie zur Erhaltung der sozialen Strukturen im ländlichen Raum“. Herr Kutscher betonte das grundlegende Interesse der Gebietsverwaltung an einer langfristigen Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg.

Im Weiteren stellten die Mitarbeiter der Abteilung für Entwicklung des Agrarsektors der Kiewer Gebietsverwaltung die Details des geplanten Förderprogramms vor. Das Programm umfasst sechs Unterpunkte:

  • Erhöhung der Fruchtbarkeit öffentlicher Flächen,
  • Ertragssteigerung von Grenzertragsböden,
  • Entwicklung der Milchproduktion, insbesondere in Kooperationseinrichtungen,
  • Entwicklung der Gewächshausproduktion, insbesondere in Kooperationseinrichtungen,
  • Verbesserung der Ausbildung und Beratung von Fachkräften in kleinen- und mittel-ständischen Betrieben und Kooperationseinrichtungen,
  • Erweiterung wirtschaftlicher Unternehmungen von Jugendlichen im ländlichen Raum.

Das Förderprogramm soll 40 Mio. UAH umfassen und zu 50 % aus dem Budget der Kiewer Gebietsverwaltung und zu 50 % aus den öffentlichen Mitteln der Landkreise finanziert werden. Das Programm soll am 27.04.2017 im Parlament des Kiewer Gebiets abschließend beraten und verabschiedet werden.

Herr Hoppe berichtete über Erfahrungen bei der Förderung der ländlichen Räume im Bundesland Brandenburg. Vor diesem Hintergrund kommentierte er den vorgestellten Entwurf des Förderprogramms und sagte u.a.: „Staatliche Fördermaßnahmen setzen ein Eigeninteresse der Agrarproduzenten voraus und sollten daher immer an einen signifikanten Eigenbeitrag des geförderten Unternehmers gekoppelt sein.“ Wichtig sei auch eine umfassende Diskussion über die konkreten Zielstellungen der Förderung, die Einbeziehung aller Interessenvertreter in die Gestaltung sowie die transparente Durchführung der Fördermaßnahmen. 

Die Erfahrungen aus Brandenburg wurden von Herrn Dr. Hoppe auch im Rahmen eines Treffens mit Mitarbeitern des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung (MAPE), Vertreter von Beratungsunternehmen und Wissenschaftler der Akademie der Agrarwissenschaften der Ukraine vorgestellt und diskutiert. Der Leiter der Departament für wissenschaftliche Versorgung und Entwicklung des ländlichen Unternehmertums des MAPE, Herr Andrey Stefanowytsch, begrüßte die Teilnehmer und verwies auf Analogien bei der Entwicklung des Kiewer Gebiets und des Bundelandes Brandenburg. Das besondere Interesse der Teilnehmer dieses Treffens richtete sich auf die wirtschaftliche Begründung der Fördermaßnahmen, die Festlegung der förderungswürdigen Unternehmen sowie die Kontrollmechanismen zur Einhaltung der Förderkriterien. Weiterführend zu diesem Thema plant der APD einen Beratungseinsatz über agrarökonomische Grundlagen für die Gestaltung von staatlichen Förderinstrumenten.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 29.03.2017

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