IMG 5133Am 18. März 2015 fand die von Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPP) unterstützte Veranstaltung „A bis Z der Agrarexporte in die EU“ in der Kiew-Mohyla Businessschule in Kiew statt.

Die Vertreter der ukrainischen Agrarunternehmen und des MAPP zusammen mit Experten im Bereich Lebensmittelsicherheit haben dabei über Herausforderungen bei der weiteren Entwicklung der Agrarexporte der Ukraine diskutiert. Neue Technologien der landwirtschaftlichen Produktion wurden vorgestellt, die die Einhaltung moderner Lebensmittelsicherheitsstandards ermöglichen, sowie die Anforderungen an die ukrainische Regierung bei der Gestaltung effizienter Rahmenbedingungen für die Agrarexporte diskutiert.

Die stellv. Ministerin für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Frau Wladyslawa Rutytska, informierte über bereits eingeleitete Maßnahmen zur Reform des Agrarsektors, vor allem über die Überprüfungen der Milchproduzenten durch die Lebensmittelinspekteure der EU. Sie appellierte an die Verantwortung und die Initiative der Agrarwirtschaft: „Die Unternehmen müssen bereit sein, in höhere Sicherheits- und Qualitätsstandards zu investieren, um die Erfordernisse der anspruchsvollen Märkte, wie der EU zu erfüllen.“ Diesen Standpunkt vertrat auch der Präsident der Assoziation der Milchproduzenten der Ukraine, Herr Andriy Dykun. In seinem Vortrag unterstrich er aber auch die Verantwortung der Regierung für die Schaffung allgemeiner politsicher Rahmenbedingungen. „Gegenwärtig werden Investoren eher abgeschreckt.“

IMG 5181Im Rahmen der Veranstaltung organisierte der Deutsch-Ukrainische Agrarpolitische Dialog (APD) zwei Fachvorträge des Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Prof. Eberhard Haunhorst. In seinem ersten Vortrag „Agrarexporte in die EU: Veterinär- und phytosanitäre Anforderungen“ erklärte Herr Haunhorst die Verfahren der staatlichen Kontrollen der EU-Importe von Agrargütern tierischen Ursprungs. Besonders betonte er die Bedeutung der Lebensmittelsicherheit in der gesamten Produktions- und Handelskette. In seinem zweiten Vortrag zum Thema „Zulassungsverfahren für Milch- und Fleischbetriebe und Erteilung der Euro-Nummern“ erläuterte Herr Haunhorst detailliert die normativen Voraussetzungen für EU-Agrarimporte und das Verfahren der Erteilung von Importberechtigungen. In der anschließenden Diskussion beantwortete Herr Haunhorst Fragen zu den EU-Erfahrungen bei der konkreten Organisation der amtlichen Überwachung der Lebensmittelsicherheit, zur Regulierungen der GMO-Verwendung in der EU sowie zum Export von lebenden Tieren bzw. Fleisch. Die Vorträge von Herrn Haunhorst, zusammen mit seinen Erklärungen während der Diskussion, wurden von den Organisatoren der Veranstaltung als besonders nützlich bewertet.

Gemeinsam mit Herrn Prof. Haunhorst besuchten Vertreter des APD am 19. März 2015 den amtierenden Leiter des Staatlichen Veterinären und Phytosanitären Amts der Ukraine, Herrn Vitaly Bashinsky. In dem Gespräch wurde über die Umsetzung der institutionellen Reform in der Regierung der Ukraine diskutiert: Phytosanitär-, Veterinärwesen und Verbraucherschutz der Ukraine sollen zukünftig in einer Einrichtung integriert werden. Herr Haunhorst unterstütze diesen Ansatz, der im Wesentlichen den deutschen Erfahrungen in diesem Bereich entspricht.

IMG 5261Danach hielt Herr Haunhorst eine Vorlesung für Studenten der Fakultät für Veterinärmedizin der Nationalen Universität für Lebens- und Umweltwissenschaften (NUBiP) zum Thema „Regulierungen der EU in Bereich des Verbraucherschutzes und Lebensmittelsicherheit der Agrarproduktion tierischen Ursprunges“, in der er über die wichtigste Anforderungen an die  Produktqualität und -sicherheit in den EU-Ländern informierte. Nach der Vorlesung taff sich Prof. Haunhorst mit dem Dekan und den Leitern der Lehrstühle  der Veterinärfakultät und besprach  Möglichkeiten für eine Intensivierung der Kooperation zwischen der NUBiP und dem LAVES. Weiterhin  gab es ein Treffen mit dem Leiter des Instituts für Veterinärmedizin, Qualität und Sicherheit der tierischen Produkte, Herrn Tsvilikhovsky, und führenden Wissenschaftlern des Instituts. Während des Treffens wurden die aktuellen Probleme des deutschen und ukrainischen Veterinärdienstes besprochen und die Möglichkeiten für  bilaterale Unterstützung diskutiert. Ein Kooperationsvertrag zwischen den beiden Institutionen und ein gemeinsames Projekt werden im Ergebnis des Gespräches vorbereitet.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 18-19.03.2015

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