Der neue Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine hat ambitionierte Ziele für den Agrarsektor als einem Schlüsselsektor der Volkswirtschaft der Ukraine.

Seine Vision ist, eine jährliche Produktion von 100 Mio. t Getreide zu erreichen. Dies ermögliche das Exportpotenzial des Landes zu verdoppeln, sagte der Minister. Der Anteil der Landwirtschaft am BIP beträgt etwa 10% (150 Mrd.USD.), wodurch der Agrarsektor als ein Motor der Wirtschaft des Landes angesehen werden kann.

Der Minister informierte darüber, dass gegenwärtig Verhandlungen mit chinesischen Partnern über Agrarexporte und Investitionen im Agrarsektor laufen, da auf dem chinesischen Markt die Nachfrage nach ukrainischer Produktion steigt. Geplant ist auch, die Zusammenarbeit mit der EU zu erweitern.

Pavlenko hofft auf Investitionen im Agrarsektor in Höhe von 25 Mrd. EUR. Darüber sprach er vor kurzem bei einem Treffen mit dem US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey R. Pyatt. Experten sind der Meinung, dass dies praktisch unmöglich sei: nicht nur wegen des Krieges im Süd-Osten des Landes, sondern auch mit Blick auf die allgemeine Bewertung des Investitionsklimas. In der Rangliste des „Doing Business Index“ belegte die Ukraine aktuell Platz 96 aus 186. Investoren werden auch von Skandalen um die großen Landwirtschaftsbetriebe abgeschreckt, wie z.B. die Agrarholding "Mriya", die mit ausländischen und ukrainischen Banken sowie internationalen Investmentfonds über eine Restrukturierung der Kredite in Höhe von 1 Mrd. USD in Verhandlung ist.

Im Agrarsektor, sowie in den meisten anderen Sektoren auch, seien staatliche Unternehmen eine Quelle der Korruption und der Bestechung. Nach Aussagen des Ministers gibt es Dutzende damit verbundene Straftaten, darunter in der Staatlichen Ernährungs- und Getreidegesellschaft, welchen das Ministerium mit der Generalstaatsanwaltschaft nachzugehen plant. Es wurden bereits vier Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ausgewählt, die die rechtlichen und wirtschaftlichen Prüfungen durchführen werden.

Ein weiteres Problem ist die Deregulierung in der landwirtschaftlichen Produktion. Ein erster Gesetzentwurf, mit dem die Anzahl der Lizenzen und Genehmigungen reduziert werden soll, wurde vom Parlament in erster Lesung am 25. Dezember 2014 verabschiedet und zur Überprüfung in den Ausschuss für Unternehmen, Regulierung und Antimonopolpolitik übergeben.

In der Zwischenzeit findet im Ministerium eine interne Reform statt. Es wurde bereits ein Plan erarbeitet, der u.a. die Entlassung von Mitarbeitern vorsieht.

Quelle: Kyiv Post. Foto: Kyiv Post.

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