IMG 8668Am 21.02.2019 hatte der APD rd. 60 Vertreter der agrarpolitischen Interessengruppen der Ukraine zu einem Planungsworkshops eingeladen, um über die inhaltliche Projektgestaltung der kommenden Projektphase (Zeitraum 2019-2021) zu beraten.

In seiner Begrüßung betonte Herr Frank Rittner, Referat 624 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die besondere Bedeutung der Ukraine im Spektrum der internationalen Agrarprojekte des BMEL. „Rund ein Viertel des im BMEL für internationale Agrarprojekte zur Verfügung stehenden Gesamtbudgets wird für die Ukraine eingeplant. Der APD nimmt dabei angesichts seiner nachhaltigen Wirkungen auf die Agrarpolitik eine besondere Stellung ein.“

Frau Oksana Rjumina, Referat internationale Organisationen und technische Hilfe des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung, bedankte sich in Ihrer Begrüßung für die Unterstützung des APD in den vergangenen Jahren: „Deutsche Erfahrungen sind und bleiben wichtig für die erfolgreiche Verwirklichung der aktuellen Reformvorhaben der ukrainischen Regierung.“

Herr Volker Sasse, Projektleiter des APD, betonte, dass bei der täglichen Arbeit - neben den formalen Zielen des Projekts - immer auch die konkreten Möglichkeiten auf ukrainischer Seite bedacht werden müssten. Sasse verwies auf Herausforderungen bei der Projektplanung: Nur konkrete realistische Ziele, an denen die ukrainischen Partner wirklich mitarbeiten können, motivieren. Genau das ist eine Stärke des APD.“, sagte Sasse.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden in fünf Arbeitsgruppen die folgenden prioritären Reformbereiche diskutiert:

  • Entwicklung der ländlichen Räume,
  • Reform der Agrarverwaltung und Dezentralisierung,
  • Modernisierung der Hochschulbildung und Forschungssysteme,
  • Entwicklung serviceorientierter Organisationen der Zivilgesellschaft,
  • Bodenpolitik und -verwaltung.

Im Ergebnis wurden die vom Projekt gewünschten Wirkungen benannt und Vorschläge für die Arbeitsplanung ab 2019 erarbeitet:

Die Arbeitsgruppe zur „Entwicklung der ländlichen Räume“ hob die Bedeutung einer Weiterentwicklung des Beratungswesens und der Informationsverbreitung für die ländliche Entwicklung hervor. Weitere Projektaktivitäten sollten dazu dienen, eine interministerielle Arbeitsgruppe zur ländlichen Entwicklung einzurichten und eine Schule für Weiterbildungen für Agrarberatern auf Basis europäischer/deutscher Erfahrungen zu gründen.

Die Arbeitsgruppe „Agrarverwaltung und Dezentralisierung“ stellte fest, dass trotz einiger Fortschritte in vielen Reformbereichen, ein systemischer und systematischer Ansatz derzeit nicht existiert. Dieses Thema sollte im bevorstehenden Dezentralisierungsprozess angegangen werden, mit dem die zentralen Behörden direkter mit der Verwaltung und den Einwohnern der Regionen und ländlicher Gebiete verbunden werden sollen.

IMG 9964Die Arbeitsgruppe „Modernisierung der Hochschulbildung und Forschungssysteme“ unterstützte den Vorschlag sich im Rahmen des Projektes mehr mit den Fragen der Implementierung praktischer Ausbildungselemente zu beschäftigen, methodologische und internationale Kompetenz der Lehrkräfte entsprechend der europäischen Erfahrungen aufzubauen und die vom Projekt eingeführte Wettbewerbe für die Agrarjugend weiter zu fördern.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Entwicklung serviceorientierter Organisationen der Zivilgesellschaft“ zeigten, dass der Dachverband UNAF bei der Durchsetzung von Zielen der Agrarwirtschaft durch eine gemeinsame Informations- und Analyseplattform gestärkt werden soll. Der Aufbau der Plattform soll dabei vom APD unterstützt werden.

In den Ergebnissen der Arbeitsgruppe „Bodenpolitik und –verwaltung“ wird mehr Aufklärungsarbeit in den Regionen gewünscht, u.a. im Bereich der Transparenz bei der Bodenverwaltung.

In der Zusammenfassung bedankte sich Volker Sasse bei den Teilnehmern für die Beiträge und die vielen Impulse. „Ihr Engagement bei diesem Planungsworkshop beweist, dass das Projekt APD bei den ukrainischen Partnern tief verwurzelt ist und dass ein reges Interesse an den Projektergebnissen besteht.“

Die Ergebnisse des Planungsworkshops werden nun entsprechend ihrer Priorität und unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Projektressourcen ausgewertet. Sie dienen als Input und Entscheidungsgrundlage für die Projektsteuerungsgruppe des APD, welche am 15.03.2019 in Kiew tagen wird.

Quelle: APD Foto: APD. Datum 21.02.2019

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