Am 05.07.2018 hatte die UNECE/FAO Forestry and Timber Section und die Staatliche Agentur für Waldressourcen der Ukraine (SAW) zu einem Nationalen Dialog über die Forstpolitik in der Ukraine eingeladen.

Unter der Überschrift „Reformen im Forstsektor der Ukraine: Entwicklungen und Aus-wirkungen" diskutierten rund 60 Experten, vor allem Vertreter der SAW und internationale Gäste, aber auch einige Vertreter des MAPE, des Ministeriums für Ökologie und Umweltressourcen der Ukraine sowie NGO's über ein neues System der Organisation der Forstverwaltung und der Finanzierung der Holzproduktion sowie spezieller Leistungen zur Erhaltung sozialer und umweltrelevanter Funktionen der Wälder.
Der Chef der UNECE/FAO Forestry and Timber Section, Herr Ekrem Yazici, begrüßte die Teilnehmer. Herr Wolodymyr Bondar, amtierender Leiter der SAW, betonte die Bedeutung internationaler Erfahrungen für die Reformierung des Forstsektors der Ukraine. "Es gibt verschiedene Modelle der Finanzierung und der Umverteilung von Mitteln zwischen wenig- und hochproduktiven Betrieben. Für die kommerziellen Produktionsbereiche favorisieren wir die Einrichtung eines speziellen Forstfonds.", sagte Bondar. Praktische Erfahrungen in diesem Bereich vermittelte Herr Tomasz Zawiła-Niedźwiecki, stellv. Generaldirektor des Staatlichen Forstbetrieb "Wälder von Polen". In Polen wurde ein spezieller Fonds zur Finanzierung der Forstwirtschaft u.a. auch zum Ausgleich von Produktivitätsunterschieden zwischen den Forstbetrieben organisiert.
Der Projektleiter des APD, Herr Volker Sasse, berichtete auf der Grundlage einer Präsentation von Prof. Frank Setzer, TSS-Forstplanung, über die Verwaltungsstruktur im Bereich der Waldnutzung in Deutschland.
Wichtige Merkmale der Verwaltungsstruktur in Deutschland sind:
• institutionelle Trennung der hoheitlichen Aufgaben von der staatlichen Waldbewirtschaftung,
• Holzproduktion und Serviceleistungen der staatlichen Forstbetriebe für andere Waldbesitzer müssen gewinnbringend sein; es gibt keinen speziellen Forstfonds und keinen direkten finan-ziellen Ausgleich von Produktivitätsunterschieden der staatlichen Forstbetriebe zwischen den Bundesländern,
• transparente, sozial abgefederte Umsetzung von Reformen der Forstverwaltung,
• institutionelle Konzentration der Exekutive mit Bezug zum Wald in den staatlichen Forstbe-trieben.
„Moderne Forstpolitik muss sich den verschiedenen Anforderungen der Gesellschaft an die Waldnutzung stellen. Insbesondere die Interessenvertreter der umweltrelevanten und sozialen Waldnutzungsarten sollten daher adäquat in die politischen Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Die Fachkräfte der traditionellen, kommerziellen Waldnutzung haben hierbei aufgrund ihrer historischen Erfahrungen und ihrer großen Kompetenz eine besondere Verantwortung, die sie auch in der Ukraine verstärkt wahrnehmen sollten.", sagte Sasse.
Weiterhin berichtete Herr Sasse über die Projektaktivitäten des APD im laufenden Jahr, u.a. über die Unterstützung bei der Vorbereitung einer Nationalen Waldinventur in der Ukraine, die einen wich-tigen Beitrag zur Transparenz der Waldnutzung leisten wird.
Quelle: APD. Foto: dklg.kmu.gov.ua. Datum: 05.07.2018

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