Veranstaltung Berater 2Am 13.10.2022 fand unter Mitwirkung des APD-Projekts die dritte Sitzung der Arbeitsgruppe für agrarwirtschaftliche und ländliche Entwicklung zum Thema „Möglichkeiten der Einführung der beratenden Fachkraft für agrarwirtschaftliche und ländliche Entwicklung in Territorialen Gemeinden“ statt. An dieser Sitzung wurden die Pilotgemeinden des APD-Projekts über die Ergebnisse der Untersuchung der unabhängigen Expertin, Frau Svitlana Pavlenko, zum o.g. Thema informiert.

Nach der Meinung von Pavlenko sind die wichtigsten Voraussetzungen die Umverteilung von Ressourcen und Zuständigkeiten im Rahmen der Dezentralisierung sowie die Überwindung des begrenzten Zugangs der landwirtschaftlichen Betriebe und der ländlichen Bevölkerung zu modernen Kommunikationsmitteln und den aktuellsten und relevantesten Informationen. „Durch die Einführung der beratenden Fachkraft lässt sich der Einfluss der jeweiligen Gemeinden auf die Herausarbeitung der lokalen Entwicklungsstrategien und die Selbstorganisation der Bürger stärken. Im Ergebnis der Dezentralisierung der Verwaltung und der finanziellen Versorgung sind Gemeinden mit der Aufgabe konfrontiert, die eigene Ressourcenverwaltung neu zu überdenken. Es wurde deutlich, dass die Kommunikation zwischen Unternehmen, welche bereits in der Gemeinde tätig sind, sowie mit den Gemeindemitgliedern und potentiellen Investoren derzeit nur sehr schwach ausgeprägt bzw. mangelhaft ist“, so Pavlenko. Im Rahmen der Erarbeitung von konzeptionellen Ansätzen wurde eine Befragung der Vertretung von staatlichen Oblast- und Kreisverwaltungen zu Perspektiven und Bedarfen bei der Einführung der Stelle einer beratenden Fachkraft durchgeführt. Dabei konnte identifiziert werden, dass ein großes Potenzial für eine bessere Gestaltung der Kommunikation mit Agrarunternehmen und der ermächtigten Vertretung von Gemeinden besteht. „Die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmenden hält die Einführung dieser Position für sinnvoll und unterstützt diese Initiative. Zugleich könnten die neuen Fachkräfte in Konflikt mit den Behörden der Oblast- und Kreisebene geraten“, stellte Pavlenko fest. Die meisten der Befragten der staatlichen Dienststellen erklärten sich bereit, die beratende Fachkraft zu unterstützen. Der zweite Abschnitt der Befragung beschäftigte sich mit den Meinungen der Agrarunternehmen. Es zeigte sich, dass sie an diesem neuen Dienstleitungsangebot der Gemeinden sehr interessiert sind.

Veranstaltung Berater 1Als die wichtigsten Fähigkeiten und Kompetenzen der zukünftigen beratenden Fachkraft für agrarwirtschaftliche und ländliche Entwicklung wurden von den Agrarproduzierenden das Wissen zur staatlichen Agrar- und Steuerpolitik sowie der staatlichen Bodenpolitik, die Kenntnisse der Rechtsgrundlagen sowie der Organisations- und Rechtsformen der Wirtschaftsführung im Agrarsektor, die Regeln der Gründung von Betrieben und der Betriebswirtschaft sowie eine enge Zusammenarbeit bei den Herausforderungen und Problemen der lokalen Betriebe begleitet von Fachseminaren (Trainings, etc.) hervorgehoben. Die beratende Fachkraft kann, aus Sicht der lokalen Verwaltungsbehörden, aus Mitteln der kommunalen Haushalte, evtl. u.U. auch aus Programmen der internationalen technischen Zusammenarbeit finanziert werden. Auf der Grundlage der durchgeführten Erhebung und Auswertung hat Pavlenko ein Musterprofil der beratenden Fachkraft erarbeitet sowie vorrangige Aufgaben formuliert. Diese Informationen werden den speziellen Lehrplänen für die Fort- und Weiterbildung der zukünftigen beratenden Fachkräfte beigelegt, welche mit der Unterstützung des Nationalen Verbands der landwirtschaftlichen Beratungsdienste der Ukraine, des Allukrainischen Verbands der Gemeinden, des wissenschaftlich-methodischen Zentrums für die Hochschul- und weiterführende Berufsbildung sowie einiger APD-Fachkräfte bis zum Ende des laufenden Jahres erarbeitet werden.

Quelle und Foto: APD; Datum: 13.10.2022

Загрузка... .