9Am 23.06.2022 wurde im Rahmen des jährlichen ІАМО-Forums „Steigerung der Nachhaltigkeit in der Post-Corona-Zeit: Herausforderungen und Chancen für ländliche Entwicklung“ und unter Mitwirkung des APD-Projekts eine Sondersitzung „Effekte des Ukraine-Kriegs“ durchgeführt.

Der Online-Veranstaltung haben sich ca. 220 Teilnehmer, u.a. Vertreter von Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Fachverbänden und zuständige Experten, angeschlossen. Die Invasion Russlands in der Ukraine führt zu fortwährenden tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen in der Ukraine sowie in Asien und Europa. Im Rahmen der Veranstaltung fanden Fachvorträge, zu Einflüssen auf Agrarbildung und Agrarforschung, Agrarwirtschaft und Handel, kriegsbedingte Abwanderung sowie zu Effekten für die nationale Ökonomie in Zentralasien und der Moldau statt.

1Einen Überblick der aktuellen Situation in der ukrainischen Bildungs- und Forschungslandschaft wurde von Oleh Skydan, Rektor der Nationalen Universität Polissia, vorgestellt. Er verwies darauf, dass ungeachtet der derzeitigen Schwierigkeiten die ukrainische Agrarbildung weiterhin in vollem Umfang zugänglich ist und alle Unterrichtsformate angeboten werden. Mithilfe von verschiedenen Online-Tools wird der Unterrichtsprozesses unterstützt und aktiv weitergeführt. Auf dem Portal „Bildung unter dem Schlag des Kriegs“ (https://saveschools.in.ua/) werden z.B. aktuelle Informationen über beschädigte bzw. zerstörte Bildungseinrichtungen in der Ukraine geführt.

Mariia Bohonos, Kyiv School of Economics (KSE), machte deutlich, dass der Krieg zu Verlusten, z.B. entgangenem Gewinn, führen wird. Für eine entsprechende Erstattung des entstandenen Schadens bzw. Verlustes, sollten Maßnahmen zur Schadensbewertung ergriffen werden. Nach KSE-Schätzungen können in der Ukraine 20% der Ackerflächen nicht bewirtschaftet werden, was erhebliche Auswirkungen auf die Agrarproduktion und den Agrarexport verursachen wird. Aus diesem Grund ist ein Aktionsplan zur effektiven Wiederaufnahme der Produktion und des Agrarhandels erforderlich.

Über die Agrarproduktion und die Effekte des Krieges für die Wirtschaft Zentralasiens berichtete Roman Mogilevskii, University of Central Asia, Kasachstan. Er ging insbesondere auf die Übertragungskanäle dieser Effekte auf zentralasiatische Länder ein. Dazu gehören u.a. Arbeitsmigration, Abbruch von Lieferketten, Änderungen des Wechselkurses, Inflation, weltweite Preisänderungen, etc. Zu den wichtigsten politischen Effekten aus Sicht des Experten ist die makroökonomische Stabilität, wie z.B. Diversifizierung von Handelspartnern, die Weiterentwicklung von erneuerbaren Energien und die Reduzierung der Abhängigkeit von Energieträgern.

12Die wichtigsten Übertragungskanäle der Wirtschaftskrise auf regionale Unternehmen (mit Fokus auf die Republik Moldau) wurden von Alexandru Stratan, Akademie für Wirtschaftsforschungen Moldau, umrissen. Der Experte stellte fest, dass die Inflationsrate im Mai 2022 auf 29% gestiegen ist, was die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigte.

Mariya Yaroshko, Moderatorin und Interimsleiterin des APD-Projekts Ukraine, fasste die Ergebnisse der Sitzung zusammen und verwies darauf, dass die laufende Situation zu vielen Herausforderungen geführt hat, die sich auf mehrere Länder auch außerhalb der Konfliktgrenzen erstrecken und verschiedene Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche beeinflussen.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 23.06.2022

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