APD-TreffenVom 20.-21.06.2022 fand das Treffen der Agrarpolitischen Dialoge (APD) des Bilateralen Kooperationsprogramms (BKP) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin statt, an welchem sich Kolleginnen und Kollegen aus Brasilien, Westbalkan, Kasachstan, China, Mongolei und der Ukraine zum Ideen- und Erfahrungsaustausch für die Projektarbeit austauschen können.  

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Europäische Green-Deal. Der entsprechende Überblick, sowohl aus der wissenschaftlichen (Prof. Sebastian Lakner, Universität Rostock), als auch von der politischen Perspektive (Dr. Andreas Täuber, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) geboten. Die Experten sprachen sich für eine tiefergehende Analyse neuer agrarpolitischer Strategien und die Identifizierung von etwaigen Widersprüchen aus, welche bei der Umsetzung auftreten könnten. Die Vertreter der internationalen APD-Projekte stellten Erfahrungen der jeweiligen Länder und potenzielle Auswirkungen der Gemeinsamen Agrarpolitik auf die jeweiligen nationalen Politiken dar. Für den APD Ukraine sind aktuelle Änderungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, mit Blick auf eine beschleunigte europäische Integration, von besonderer Bedeutung.  

Über den Ansatz der evidenzbasierten Politikgestaltung und dessen Potenziale berichtete Prof. Martin Petrick von Justus-Liebig Universität Gießen. Der Experte hob hervor, dass die Erarbeitung und die Umsetzung einer evidenzbasierten Politik ein höchst komplexer Prozess mit langfristigen und ineinandergreifenden Phasen ist. Insofern sind empirische Daten und Ansätze eine wichtige jedoch nicht ausschließliche Voraussetzung für den Erfolg der jeweiligen Maßnahmen. Ein wichtiger Diskussionspunkt bleibt die Übertragbarkeit positiver Erfahrungen eines Landes oder einer Region auf ein anderes Land bzw. eine andere Region. Politischen Entscheidungen soll in jedem Fall eine tiefgreifende Analyse von Effekten und Folgen vorausgehen. In diesem Zusammenhang hat Petrick als Beispiel einen Kurs zum Thema “Evidenzbasierte Politikgestaltung für eine nachhaltige Entwicklung des Agrarsektors“ vorgestellt, der vom APD Ukraine 2021 organisiert wurde. „Es ist wichtig, Vertreter der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu befähigen, Politiker für Ergebnisse ihrer Forschungen und Beobachtungen zu sensibilisieren. In der Ukraine bestehen sowohl große Möglichkeiten als auch ein dringender Bedarf“, betonte die Interimsleiterin des APD-Projekts Ukraine, Maria Yaroshko.

Die Vertreter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der GFA Consulting Group GmbH als Mandatar, haben den positiven Beitrag der APD-Projekte zur Erweiterung des Dialogs in den Zielländern gewürdigt und den Teilnehmern der Veranstaltung die weitere Unterstützung zugesichert. Dabei soll in Zukunft der regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen den Projekten intensiviert und der Ideen- und Informationsaustausch vertieft werden.  

Quelle: APD; Foto: GFA; Datum: 22.06.2022

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