Am 10.06.2022 besuchte der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Cem Özdemir, die Ukraine. Im Rahmen des Aufenthalts fanden mehrere Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern, u.a. mit dem Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Mykola Solsky, statt.

Während seines Aufenthalts in der Ukraine wurde der Bundesminister von der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Anka Feldhusen, dem Agrarattaché der Deutschen Botschaft in der Ukraine, Frank Müller, der Leiterin der Abteilung 6 „EU-Angelegenheiten, Internationale Zusammenarbeit, Fischerei“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Swantje Nilsson, dem Mitarbeiter des Referats 625: „Osteuropa, Zentral- und Ostasien, EU-Erweiterung“ des BMEL, Christoph Gilgen, und der Interimsleiterin des Kooperationsprojektes „Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog (APD UKR)“, Mariya Yaroshko, begleitet.

Während seines Besuchs, und in Verbindung mit dem G7-Agrarminister-Treffen in Stuttgart, informierte sich der Bundesminister über die derzeitige allgemeine Lage in der Ukraine, über die Situation zu den ukrainischen Getreideexporten sowie über die aktuellen Schwierigkeiten und Bedarfe der ukrainischen Agrar- und Ernährungswirtschaft. “Wir freuen uns, in der Ukraine zu sein. Alle Anwesenden unterstützen die Ukraine und ich möchte zusichern, dass die getroffenen Absprachen schnellstmöglich gelöst bzw. umgesetzt werden“, sagte Cem Özdemir. Mykola Solsky betonte, dass die Freigabe der ukrainischen Häfen für die Ukraine derzeit die höchste Bedeutung habe. Des Weiteren berichtete Solsky den aktuellen Stand bei den Exporten und verwies auf Probleme beim Transport von Getreide, welche zu steigenden Getreidepreisen führen. In diesem Kontext wurde auch vorgeschlagen, im Rahmen von G20 einen Plan weiterer Maßnahmen in Bezug auf Logistik und der Gewährleistung der globalen Ernährungssicherheit für die nächsten drei bis fünf Jahre zu erarbeiten.

Der Bundesminister besuchte daneben das Wissenschaftlich-methodische Zentrum für Hochschul- und weiterführende Berufsbildung (NMZ) in Nemishayevo, welches u.a. auch ein Partner des BMEL-Projektes „Förderung des Berufsausbildung an den landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine“ ist. Die Leiterin des Zentrums, Tetyana Ishchenko, stellte beiden Agrarministern das NMZ vor und berichtete über die durch den russischen Angriff verursachten Verluste. Ferner wurden auch das staatliche Unternehmen für Forstplanung und -einrichtung „Ukrderzhlisprojekt“ und das Zentrum für nationale Waldinventur in Irpen besucht. Im Gespräch mit dem Leiter des „Ukrderzhlisprojekt“, Viktor Melnychenko, und dem Chefingenieur des Zentrums, Vitaliy Storozhuk, welcher auch im BMEL- Projekt „Technische Unterstützung bei der Entwicklung der Forstpolitik und der Durchführung der Nationalen Waldinventur (SFI)“ als nationaler Langzeitexperte für Waldinventuren eingesetzt ist, kam zum Ausdruck, dass die Gebäude von „Ukrderzhlisprojekt“ sowie auch die Räumlichkeiten des SFI bei den russischen Angriffen nahezu vollständig zerstört wurden.

Die ukrainisch-deutsche Delegation besuchte auch das Agrarunternehmen „Herkules“ in der Oblast Kiew, welches vom früheren stellv. Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine und dem ersten Vize-Präsidenten der ukrainischen Assoziation der Landwirte und privater Landbesitzer, Viktor Sheremeta, geleitet wird. Beim Gespräch mit Sheremeta und dem deutschen Landwirt in der Ukraine, Alexander Zein, wurden aktuelle Probleme und Herausforderungen der Agrarpraxis in der Ukraine diskutiert.

Beim Gespräch mit der APD-Leiterin,Mariya Yaroshko, sicherte Bundesminister Özdemir die weitere Unterstützung der Projekte des Bilateralen Kooperationsprogramms in der Ukraine zu. Darüber hinaus würdigte er die Arbeit des APD UKR als einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Entwicklung des agrarpolitischen Dialoges zwischen Ukraine und Deutschland.

Quelle: APD; Foto: BMEL, APD; Datum: 10.06.2022