APD-PartnerAm 01.04.2022 führte der APD ein gemeinsames Beratungsgespräch mit den ukrainischen Projektpartnern zu weiteren Aktivitäten in der ukrainischen Agrarpolitik durch. An dem Online-Treffen nahmen neben den Projektpartnern auch wichtige Experten aus der Ukraine teil. Die stellv. Projektleiterin des APD-Ukraine, Mariya Yaroshko, stellte den Teilnehmenden die Ergebnisse der aktuellen Arbeit des APD vor und gab die Planungen für den kommenden Monat bekannt.

Sie merkte an, dass es schwierig sei Aktivitäten derzeit langfristig zu planen. Der Bedarf nach dem Krieg stehe aber bereits fest.

Der APD plant am 13.04.2022 eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Änderungen der Agrarpolitik in der Ukraine – Chancen und Potenziale“ durchzuführen. Notwendige Änderungen in der Agrarpolitik der Ukraine, insbesondere in Bezug auf die zukünftige Strategie für die Ukraine, werden vorbereitet und sollen auf der oben genannten Veranstaltung vorgestellt und diskutiert werden. Eine große Bedeutung wird ebenfalls den Herausforderungen und Perspektiven der ländlichen Entwicklung und deren Wechselwirkungen mit der landwirtschaftlichen Produktion gewidmet. Entsprechende konzeptionelle Ideen werden derzeit erarbeitet und sollen im Rahmen der Veranstaltung von Experten vorgestellt, unter Berücksichtigung europäischer Erfahrungen kommentiert und an das zuständige Ministerium weitergeleitet werden.

Bezüglich des agrarhandelspolitischen Schwerpunktes des APD wird derzeit das Konzept angepasst. Die Aufgabe der Arbeitsgruppe wird darin bestehen, eine gemeinsame Expertenposition zu entwickeln und Schlüsselfragen zu diskutieren, wobei Berichte an das Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine sowie weitere interessierte Institutionen übermittelt werden sollen. Oleg Yukhnovsky, Vorsitzender des Ausschusses für Agrarunternehmen bei der Ukrainischen Industrie- und Handelskammer, stellte fest, dass die großen Herausforderungen für die Ukraine zukünftig in der Logistik und der Wiederaufnahme der Exporte liegen werden. Diese Fragen könnten ebenfalls von der Arbeitsgruppe für Agrarhandel bearbeitet werden. Die Fertigstellung des Konzepts ist für April geplant. Das Thema der Einführung privater Handelsstandards in der Ukraine (unter Berücksichtigung europäischer Erfahrungen) bleibt weiterhin aktuell. Larysa Starikova, Vorstandsvorsitzende des Analytical Centers der Agrarunion, sprach sich u.a. für diese Initiative aus und betonte ihre Bereitschaft, sich der geplanten Arbeit des APD anzuschließen. Das Projekt APD-Ukraine bereitet daneben die Durchführung einer Sommerschule für Lehrkräfte ukrainischer Agraruniversitäten zum Thema „Agrarhandelspolitik – EU-Erfahrungen und die Rolle der Ukraine“ vor. Gleichzeig plant der APD eine Umfrage unter landwirtschaftlichen Betrieben zu Exportaussichten nach Beendigung der Kriegshandlungen in der Ukraine vor.

APD-Partner 2Ein wichtiges Betätigungsfeld des APD ist das Thema ländliche Entwicklung und landwirtschaftliche Produktion. Das Projekt sieht daher ein Konzept zur weiteren Förderung der ländlichen Entwicklung unter Berücksichtigung der Veränderungen im ländlichen Raum und der Agrarstruktur vor. "Nach dem Krieg wird sich die gesamte ländliche Lebensweise in der Ukraine ändern, dies muss bei der weiteren Planung, einschließlich der Agrarpolitik, berücksichtigt werden", sagte der Direktor für Entwicklung des Allukrainischen Verbandes der Gemeinden (VAG), Igor Abramyuk. Der APD plant außerdem die Zusammenarbeit mit den Pilotgemeinden schnellstmöglich wiederaufzunehmen, um diese bei der Entwicklung von Wirtschaftsplänen zu unterstützen und ihre Kapazitäten durch die Entwicklung der Landwirtschaft zu fördern. Das Projekt initiierte bereits eine Analyse zum staatlichen Förderbedarf für landwirtschaftliche Betriebe sowie die Entwicklung eines Konzepts zur Einführung eines staatlichen Beraters in den Gemeinden, welcher vom Projekt begleitet werden könnte.

Bereits im März 2022 wandte sich das Ministerium für Veteranenangelegenheiten der Ukraine bzgl. der Förderung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Unternehmertums und der landwirtschaftlichen Produktion mit Vorschlägen für eine Zusammenarbeit an den APD. Daraufhin wurde ein Kommentar „Strategie zur Entwicklung unternehmerischer Initiativen für Kriegsveteranen bis 2030“ initiiert. Im Rahmen der weiteren Zusammenarbeit mit dem Ministerium sollen auch die Themen Fachberatung und Ausbau der Informationsplattform vertieft werden. Roman Korinets, Präsident des Verbandes der nationalen Beratungsdienste der Ukraine, welcher auch Projektträger des APD in der Ukraine ist, betonte die Perspektiven der Zusammenarbeit mit Veteranen: Schaffung weiterer landwirtschaftlicher Familienbetriebe, landwirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit, Stärkung der Leistungsfähigkeit des ländlichen Raums.

Weitere Schwerpunkte des APD-Projekts bleiben die bereits etablierten Formate wie z.B. die Organisation von agrarpolitischen Informations- und Diskussionsveranstaltungen, Teilnahme an Messen wie „Agro 2022“, EuroTier, IAMO-Forum, Durchführung von Fachinformationsreisen. Die Umsetzung dieser Formate wird auch im Wesentlichen von der Entwicklung der Situation in der Ukraine abhängen.

Gegen Ende der Veranstaltung konnten die Teilnehmenden eigene Vorschläge einbringen. Mariya Yaroshko schlug vor, regelmäßige Treffen mit den Projektpartnern und Schlüsselexperten durchzuführen, um Zwischenergebnisse zu erheben und weitere Schritte zu vereinbaren, die für die Wiederherstellung und eine nachhaltige Entwicklung des Agrarsektors und Agrarpolitik in der Ukraine nützlich sein könnten.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 01.04.2022

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