APD-VeranstaltungAm 01.04.2022 wurde der vom APD-Ukraine in Auftrag gegebene analytische Bericht über die Ausführung der Frühlingsaussaat 2022 in der Ukraine von Pawlo Kowal, Generaldirektor der Ukrainischen Agrarkonföderation, im Rahmen eines Treffens mit Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland präsentiert und diskutiert.

In seinem Bericht stellte Kowal einen Überblick der operativen Veränderungen in den Rechtsgrundlagen für Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie der Ukraine unter geltendem Kriegsrecht vor.

Daneben verwies er auf die vorläufige Einschätzung der Agrarproduzenten zur Frühjahrsaussaat sowie die Verfügbarkeit und den Zugang zu Betriebsmitteln. Kowal bemerkte u.a., dass die bisherigen und vorsichtigen Einschätzungen, zum Stand von Ende März 2022, eine mögliche Reduzierung von Bestandsflächen sowie Änderungen in der Bestandsstruktur auf den landwirtschaftlichen Flächen wiederspiegeln.

Bei den Einschätzungen zu möglichen Ertragsänderungen und ihrer Auswirkung auf die Tierhaltung betonte der Experte, dass die Ertragsänderungen im Wesentlichen von den Anbauverfahren, der Terminierung von Feldarbeiten sowie von ihrer Qualität der ausgeführten Arbeiten abhängen würden. „In 2022 werden mehrere Betriebe die entsprechenden Technologien kaum in ihrem vollem Umfang einsetzen können was darauf schließen lässt, das eine Reduktion in der Ausbringung von Mineraldünger, eine späte Aussaat und Bearbeitung der Bestände mit Pflanzenschutzmitteln zu beobachten sein wird. Die Tierhaltung wird in hohem Maße vom Zustand und Verlauf des Pflanzenbaus abhängen. Praktisch erleiden fast alle Tierhaltungszweige bereits heute Verluste“, bemerkte Kowal.

Nach Einschätzungen des Experten kann für 2022 die Nahrungsmittelsicherheit in der Ukraine gewährleistet werden. Dabei sind zwei Aspekte zu berücksichtigen: physisches Vorhandensein ausreichender Lebensmittelumfänge und ihre Verfügbarkeit für alle Bevölkerungsschichten. „Der Bruttoertrag von Weizen wird rund 20 Mio. Tonnen betragen. Selbst wenn sich die Verluste des Weizenertrags auf 30% belaufen, genügt dies, um den Bedarf an Weizen für die kommenden zwei Jahre zu decken“, hob Kowal hervor. Bei der Bewertung der Exportmöglichkeiten wurde festgestellt, dass die Exportprognosen nicht aufgrund des Produktmangels, sondern aufgrund der fehlenden Exportlogistik unsicher bleiben. „Solange das Problem mit den Häfen im Süden nicht gelöst wird, ist im Grunde genommen ein Export derzeit nicht möglich. Zudem sind im Moment nur zwei kleine Donau-Häfen in Betrieb. Die Abfertigung beträgt nur wenige Waggons pro Tag. Der Logistik sollte eine hohe Priorität eingeräumt werden, um die Wiederherstellung der Exportkapazitäten der Ukraine wiederherzustellen.

Der ganze Berichts kann unter dem Link eingesehen werden.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 01.04.2022

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