ZimmerlinAm 22.12.2020 fand eine APD-Online-Veranstaltung zum Thema „Deutsche Erfahrungen zur Finanzierung von Landwirtschaftskammern in Deutschland – Optionen für die Ukraine“ statt.

Entsprechend einer Anfrage des Präsidenten der „Vereinigung der Agrarkammern der Ukraine“, Igor Vuytsyk, referierte Herr Wilhelm Zimmerlin, Leiter der Abteilung 2 Landwirtschaft-Produktion und Markt bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, zu möglichen Finanzierungsinstrumenten und -quellen von Landwirtschaftskammern in Deutschland sowie Optionen für die Ukraine.

Zimmerlin stellte unter anderem die Berechnung des Kammerbeitrages in der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vor. „Beitragspflichtig sind alle Personen, die mindestens ein Grundstück der Land- oder Forstwirtschaft besitzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Betrieb oder Teile des Betriebs selbst bewirtschaftet oder anderen zur Nutzung überlassen beziehungsweise ganz eingestellt werden. Beiträge werden von den Betrieben der Land- und Forstwirtschaft erhoben.“

„Das Jahresbudget der Landwirtschaftskammer beträgt 25 Mio. EUR wovon 72% auf Personalausgaben entfallen. Unsere sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter und Experten werden regelmäßig weitergebildet. Damit versichern wir eine bestmögliche Wahrnehmung der Beratung und von Beratungsanfragen. Einige Mitarbeiter treten auch als unabhängige Gutachter bzw. Sachverständige bei Schiedsverfahren auf, und benötigen fundierte Spezialkenntnisse auf dem entsprechenden Fachgebiet. Jede Beratung und Dienstleistungen, egal welcher Art bzw. für welche Zielgruppe, muss entsprechend entlohnt werden.“, sagte Zimmerlin.

Igor Vuytsyk, Leiter der „Vereinigung der Agrarkammern der Ukraine“ stellte den Stand und die Perspektiven der Entwicklung der landwirtschaftlichen Kammern in der Ukraine vor. Dabei hob er insbesondere die zukünftigen Absichten zur Erweiterung der Beratungsfelder und der Sichtbarkeit der Expertise der Mitarbeiter hervor. „Für das kommende Jahr möchten wir eine Reihe von Absichtserklärungen für die Zusammenarbeit mit den Agrarkammern und entsprechender Institutionen der Ukraine abschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir auch eine Absichtserklärung mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vereinbaren,“ sagte Vuytsyk.

In der Diskussion tauschten sich die Teilnehmer zu den möglichen Finanzierungen in der Ukraine aus und verwiesen auf die steigende Nachfrage nach Kompetenzen bei den ukrainischen Agrarkammern. Die neugegründeten vereinigten Territorialgemeinden (VTG) verfügen aktuell über nicht ausreichende Kenntnisse bei der Selbstverwaltung der Agrarflächen und müssen auf Spezialisten zurückgreifen.

Quelle: APD, Foto: APD, Datum: 22.12.2020

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