BKPAm 03.12.2020 fand die diesjährige Informationsveranstaltung der Projekte des Bilateralen Kooperationsprogramms (BKP) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in der Ukraine statt. Rund 60 Teilnehmer (sowohl vor Ort als auch online) informierten sich über die Beiträge des BKP zur Entwicklung eines nachhaltigen Agrar- und Forstsektors in der Ukraine sowie über die neuen Herausforderungen, denen sich die Projekte des BKP stellen werden.

Vor dem Hintergrund der Dezentralisierungsbestrebungen der ukrainischen Regierung sollte im Rahmen der diesjährigen Informationsveranstaltung ein Schwerpunkt auf die Entwicklung der ländlichen Räume gelegt werden. Die Projekte des BKP haben herausragende Projektmaßnahmen, u.a. bei der Entwicklung der ländlichen Räume aus dem Jahr 2020 vorgestellt, und einen Ausblick auf geplante wichtige Aufgaben im kommenden Jahr gegeben. Verantwortliche Projektpartner der Regierung, des Parlaments und der Regionalverwaltungen sowie auch Vertreter der Agrarwirtschaft und der Zivilgesellschaft sowie Medienvertreter der Ukraine hatten Gelegenheit, sich über die Projektaktivitäten bzw. die erreichten Projektwirkungen zu informieren und ihre Ideen für die Beratungsschwerpunkte der BKP-Projekte im kommenden Jahr einzubringen. Die Projekte des Bilateralen Kooperationsprogramms des BMEL in der Ukraine stellen seit vielen Jahren deutsche Erfahrungen für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Ukraine zur Verfügung. Sie unterstützen damit langfristig die Entwicklung der ländlichen Räume, die Heranführung des Bildungswesens an internationale Standards, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Agrarproduktion, die Verbesserung der Qualität und der Sicherheit von Agrar- und Forsterzeugnissen sowie die Erhaltung der natürlichen Ressourcen. Die ukrainische Regierung hat sich im Rahmen der Umsetzung des EU-Ukraine-Assoziierungsabkommens eine ehrgeizige Agenda gesetzt und auch im vergangenen Jahr wichtige Reformschritte im Agrarsektor eingeleitet.

Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, betonte die Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit mit der Ukraine. „Unser Ziel des Bilateralen Kooperationsprogrammes ist die Vermittlung vom praktischen Know-How, dass in der Praxis weiterhilft und zu stabilen und transparenten Rahmenbedingungen in Gesetzgebung und Verwaltung beiträgt.“

Taras Visotzky, stellv. Minister des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung, Handel und Landwirtschaft, verwies auf die Wirkungen, die durch die Projekte des BKP insbesondere bei der Entwicklung der ländlichen Räume geleistet werden: „Ich möchte mich beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie bei allen BKP Projekten für die intensive Unterstützung und Zusammenarbeit bei unseren agrarpolitischen Richtungen bedanken. Um die begonnen Reformen in der Ukraine weiter zu realisieren, haben wir uns für das Jahr 2021 ambitionierte Ziele gesetzt, woran wir mit den BKP-Projekten weiter zusammenarbeiten möchten, um die erwarteten Ziele durch entsprechenden Erfahrungsaustausch zu erreichen.“

Michael Schmitz, Emeritus der Justus-Liebig-Universität, sprach über die Entwicklung der ländlichen Räume im Spannungsfeld zwischen individuellen Ansprüchen und gesamtgesellschaftlichen Zielen und bemerkte: „Es gibt nicht den einen ländlichen Raum und keine allgemeingültige Definition für ländliche Regionen. Der Beitrag der Landwirtschaft ist für die ländliche Entwicklung von großer Bedeutung, allerdings sollte die Landwirtschaft nicht als einziger Berufszweig dafür verantwortlich gemacht werden. In industriell stärker entwickelten Ländern, z.B. Deutschland, nimmt der Anteil der Landwirtschaft an der ländlichen Entwicklung, gemessen an den Finanzströmen, langfristig kontinuierlich ab. In einer Studie in Deutschland hat sich gezeigt, dass einige ländliche Regionen mehrere Jahre ohne erkennbare Wirkung gefördert worden sind. Aus diesem Grund sollte die ländliche Entwicklung mit einer entsprechenden Regionalpolitik stärker auf die regionalen Besonderheiten abzielen.”

Im Weiteren stellten die laufenden Projekte des BKP schwerpunktmäßig Ihre Beiträge zu den Reformen im Bereich der Entwicklung der ländlichen Räume vor. Das Themenspektrum reichte von ökologischem Landbau, über die Agraraus-, -fort- und -weiterbildung, Exportpotenziale der Agrar- und Lebensmittelproduzenten bis zur Unterstützung der Vereinigten Territorialen Gemeinden bei der Umsetzung effizienter agrarpolitischer Ansätze im Zuge der Dezentralisierung sowie Beiträge zur Gestaltung eines effektiven Flächenmanagements auf regionaler Ebene.

Das BKP wird auch in den kommenden Jahren die Ukraine bei der Umsetzung der Reformen im Rahmen des EU-Ukraine- Assoziierungsabkommens unterstützen.

Quelle: APD, Foto: APD, Datum: 03.12.2020

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