MinisteriumAm 31.07.2020 traf sich die Arbeitsgruppe Strategie zur Forstverwaltung der Ukraine bis 2035 (SFU) zu ihrer dritten Sitzung im digitalen Format. Mehr als 40 Vertreter der Forstpolitik, der Verwaltung, der Forstwissenschaft und relevanter NGO´s der Ukraine sowie internationale Geber diskutierten den aktuellen Stand der Struktur der geplanten SFU sowie den Prozess ihrer Erarbeitung.

Der Leiter der Arbeitsgruppe SFU, der stellv. Minister für Umweltschutz und Naturressourcen der Ukraine (MUNR), Bohdan Borukhovsky, bedankte sich bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für die vielen konstruktiven Hinweise zur weiteren Bearbeitung der SFU. „Die Arbeitsgruppe hat eine Struktur der SFU erarbeitet, ihre Mission definiert sowie Ziele der Strategie vorgeschlagen, mit dem Ziel die ökologische Nachhaltigkeit der Wälder, ihren Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft, der Erholung und der Gesellschaft insgesamt sicherzustellen. Um einen Konsens über die strategischen Ziele der Strategie zu erzielen, lädt die Arbeitsgruppe alle interessierten Stakeholder zur Teilnahme an der Erarbeitung der SFU ein.“, betonte Borukhovsky.

Im Rahmen der Diskussion meldeten sich u.a. Vertreter von NGO´s zu Wort und verwiesen auf die Notwendigkeit der Einrichtung eines Informationszentrums über die Entwicklung der Wälder und der Forstwirtschaft. Der stellv. Leiter der Staatlichen Agentur für Waldressourcen der Ukraine (SAW), Yuriy Bolokhovets, machte auf die professionelle Arbeit der SAW und gleichzeitig auf die unzureichende Öffentlichkeitsarbeit aufmerksam. In der Strategie sollten die Wege zur Erreichung der Ziele der SFU identifiziert und operationale Indikatoren zur Erreichung der Ziele der Strategie als Teil des Monitoringsystems definiert.

Seitens des APD begrüßte der Projektleiter, Volker Sasse, das Engagement der Mitglieder der Arbeitsgruppe und insbesondere die Initiative des MUNR - vor allem die Identifizierung von operationalen Indikatoren der Waldentwicklung. Er erläuterte deutsche Erfahrungen und schlug erneut eine Unterscheidung vor zwischen: (i) langfristigen Programmen zur Entwicklung der Wälder unter besonderer Berücksichtigung der öffentlichen Interessen am Wald und (ii) kurzfristigen Strategien (in der Regel nicht länger als fünf Jahre) zur Herleitung forstpolitischer Maßnahmen (Gesetzgebung, Reform der Forstverwaltung und Umsetzung der staatlichen Forstwirtschaft). „Langfristige Waldentwicklungsprogramme sollten als Grundlage für die Ableitung kurzfristigen Maßnahmen der Forstpolitik und entsprechender Finanzierungsprogramme der Regierung, z.B. im Rahmen einer Strategie, dienen.“, sagte Sasse. Er unterstrich weiter, dass langfristige Waldentwicklungsprogramme ihre gesellschaftliche Akzeptanz nicht unbedingt durch ein Gesetzgebungsverfahren, sondern vor allem durch einen intensiven, transparenten Dialog mit der Öffentlichkeit und eine angemessene Einbeziehung der Medien erlangen. „Die Entwicklung langfristiger Programme braucht in der Regel Zeit: bis zu einem, zwei oder sogar drei Jahren. Ein echter Dialog mit den relevanten Vertretern der Gesellschaft erscheint daher in einem Zeitrahmen bis Mitte September 2020 kaum realistisch.“, betonte Sasse.

Angesichts der Bedeutung des Vorbereitungsprozesses für die SFU ist der APD bereit, sein Fachwissen in die weitere Arbeit der Arbeitsgruppe des MUNR im Rahmen der bereitzustellen.

Alle Hinwiese aus der Diskussion werden nun vom MUNR online bereitgestellt. Das MUNR plant die weitere eigenverantwortliche Bearbeitung der Strategie unter Berücksichtigung der Hinweise aus der Diskussion.

Quelle: APD, Foto: https://gmk.center, Datum: 31.07.2020 

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