OnlineIn einer digitalen Konferenz des APD informierte Herr Dr. Marcel Gerds, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, am 27.04.2020 über die Grundsteuer in Deutschland. 20 ukrainische Teilnehmer, Experten aus Agrarpolitik, -wirtschaft und

-wissenschaft nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten mit dem deutschen Experten.

Gerds führte u.a. aus: „Die Grundsteuer fließt in Deutschland direkt den Kommunen zu. Sie ist relativ gering (zwischen 5 und 20 EUR/ha) und daher kein maßgeblicher Kostenfaktor für die Land- und Forstwirtschaft. Wichtige Differenzierungsinstrumente der Grundsteuer sind die Nutzungsart, die jeweiligen Steuersätze der Gemeinden und die normativen Wertverhältnisse, der sogenannte Einheitswert von 1964 bzw. in Ostdeutschland von 1935. Die Einheitswerte reflektieren typisierte Annahmen über die Bodenqualität, die Geländeausformung, Klimafaktoren etc. Die aktuelle Produktivität der landwirtschaftlichen Nutzung spielt dagegen keine Rolle.“

Weiterhin informierte Gerds über die aktuellen Reformansätze zur Grundsteuer, die sich auf die Aktualisierung der Einheitswerte konzentriert. Außerdem erläuterte Herr Gerds auf Nachfrage der Teilnehmer die pauschalen Besteuerungsansätze für kleine Betriebe, mit weniger als 20 ha Landwirtschaftsfläche.

Die Teilnehmer der Konferenz betonten ihr Interesse an der Methodik der Herleitung und Differenzierung der Grundsteuer, insbesondere die Frage, ob und wie man über diese Steuerform die Bewirtschaftung von bisher brachliegenden Flächen stimulieren kann. In Deutschland wird die Grundsteuer nicht für diese Zwecke benutzt, wobei es in anderen EU-Ländern solche Ansätze geben soll. Auf Letzteres verwies Mykhailo Sokolow, stellv. Vorstandsvorsitzender des All-Ukrainischen Agrarrates.

Foto:https://www.flickr.com

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