veranstaltung 19-02-2020x1Am Rande der Messe Agro Animal Show hatte der APD am 19.02.2020 zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Ernten und Veredeln – Beiträge der deutschen Wirtschaft zur Wertschöpfung im Agrarsektor der Ukraine“ eingeladen.

 

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) organisiert zusammen mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) jährlich eine offizielle Gemeinschaftsbeteiligung deutsche Unternehmen auf der Messe Agro Animal Show.

Frau Mariya Yaroshko, stellv. Leiterin des APD, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die rund 80 Vertreter aus Agrarwirtschaft, Agrarpolitik sowie Agrarausbildung bzw. -wissenschaft aus Deutschland und aus der Ukraine. In ihrer Einführung betonte Frau Yaroshko, dass der ukrainische Agrarsektor sich weiter konsequent auf die europäischen Qualitäts- und Sicherheitsstandards und auf die steigenden Erwartungen des EU-Marktes einstellen sollte. Eine wichtige Rolle dabei spielen solche Aspekte wie Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelproduktion, Produktsicherheit und artgerechte Tierhaltung.

In seiner Begrüßung verwies Volker Sasse, Leiter des APD, auf die Erfolge der Ukraine im Pflanzenbau. „Die Pflanzenproduktion hat sich in den letzten Jahren stabil entwickelt und die Ukraine ist zu einem führenden Exporteur von Agrarrohstoffen aufgestiegen. Gleichzeitig bestehen enorme Potentiale in der Verarbeitung von Agrarrohstoffen. Ziel der heutigen Veranstaltung ist es, Herausforderungen bei der Entwicklung der Viehzucht zu identifizieren, über Möglichkeiten zur Erschließung von Potentialen zu diskutieren, deutsche Erfahrungen darzustellen sowie entsprechende Politikoptionen für die Ukraine abzuleiten.“, sagte Sasse.

Frau Elena Olshanowa, stellv. Leiterin des Departements für Agrarpolitik beim Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, Handel und Landwirtschaft der Ukraine beschrieb die aktuellen Rahmenbedingungen zur Entwicklung der Viehzucht in der Ukraine. Sie betonte, dass die Tierproduktion in der Ukraine eine herausfordernde Aufgabe ist und sprach sich für staatliche Fördermaßnahmen zur Entwicklung der Viehzucht in der Ukraine aus.

Herr Thomas Blaha, stellv. Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V., informierte über deutsche Erfahrungen bei der Entwicklung der Viehzucht. Aktuelle Herausforderungen sieht Blaha bei der Gewährleitungen des Tierwohls sowie bei der Vermeidung von Antibiotikaresistenzen: „Tiere die artgerecht gehalten werden, sind seltener krank und brauchen weniger Antibiotika. Daher ist das Tierwohl ein wichtiger Schlüssel bei der weiteren erfolgreichen Entwicklung der Viehzucht in Deutschland und sicher auch in der Ukraine.“, sagte Blaha.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung informierten deutsche Aussteller auf der Messe Agro Animal Show über ihre Angebote zur Entwicklung des Agrarsektors in der Ukraine.

Anschließend diskutierten Elena Olshanowa, Thomas Blaha, Olga Hunger (Geschäftsführerin DLG Länderarbeitskreis Osteuropa), Per Brodersen (Geschäftsführer der German Agribusiness Alliance beim Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft e.V.) sowie Pavlo Koval (Ukrainische Agrarkonföderation / Ukrainisches Nationales Agrarforum) über die Möglichkeiten der Agrarwirtschaft zur Einflussnahme auf die Gestaltung effizienter Rahmenbedingungen zur Entwicklung einer modernen Viehzucht in der Ukraine.

Während der Diskussion wurde u.a. die Frage aufgeworfen, ob eine staatliche Förderung wirklich erforderlich sei. Volker Sasse verwies auf die schnelle Entwicklung der Pflanzenproduktion in den letzten Jahren, deren Ursachen kaum durch die staatliche Förderung, sondern eher durch geringere Geschäftsrisiken zu begründen sind. In diesem Zusammenhang plädierte Sasse nachdrücklich für die Schaffung stabiler, transparenter und fairer Rahmenbedingungen für Investitionen in der Ukraine.

Alle Vorträge können Sie unter diesem Link ansehen.

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