teteriwlisgospIm Rahmen der Umsetzung der Waldkomponente des APD machte sich Herr Benjamin Poscher von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am 18.06.2019 mit den Projektaktivitäten des APD vertraut und besuchte die forstliche Gebietsverwaltung Kiew sowie zwei Forstbetriebe in der Kiewer Oblast. Herr Poscher verwaltet Projektmittel des BMEL, die für bilaterale Forschungsprojekte für internationale nachhaltige Waldbewirtschaftung vorgesehen sind und die weltweit – bei Erfüllung von entsprechenden Voraussetzungen auch in der Ukraine - eingesetzt werden können.

In der Gebietsverwaltung von Kiew informierte der stellv. Leiter der Forstverwaltung,Herr Ruslan Huzenkoüber die Aufgaben, Organisation und Finanzierung seiner Verwaltung sowie die Bewirtschaftung der insgesamt 723Tsd. ha Wald in der Kiewer Oblast. Rund die Hälfte der Wälder(395 Tsd. ha)werden von den Forstbetrieben der Staatlichen Agentur für Waldressourcen der Ukraine bewirtschaftet. Hier besteht eine intensive Zusammenarbeit auf der Grundlage der Forsteinrichtungsplanung und der regelmäßigen betriebswirtschaftlichen Berichterstattung. Die andere Hälfte der Wälder ist in Benutzung verschiedener staatlicher und kommunaler Träger. Hier beschränkt sich die Aufgabe der Kiewer Gebietsverwaltung auf die Gestattung von Bewirtschaftungsmaßnahmen. Die Wälder im Kiewer Oblast werden regelmäßig von der staatlichen Umweltinspektion der Ukraine kontrolliert.

Im Forstbetrieb „Klawdiiwske“ stellte der Direktor Herr Alexander Lawreniuk das System der Waldbrandüberwachung mit Kameras hervor. Besondere Herausforderungen ergeben sich aus der angespannten Schadsituation - die u.a. durch die Auswirkungen des Klimawandels bedingt sind - und dem Exportmoratorium, dass zu einem rapiden Preisverfall bei Rohholz beigetragen hat. Das langfristige, stark restringierte Genehmigungsverfahren für Sanitärhiebe verzögert eine schnelle Begrenzung der Schäden durch Insektenbefall. Der Leiter des APD, Volker Sasse, regte an, über selektive Entnahmeverfahren die vorhandenen Naturverjüngen zu fördern und damit die Kosten für die Wiederaufforstung zu reduzieren. 

Im Forstbetrieb „Teteriw“ berichtete die Leitung über die Produktion von Saatgut aus eigenen Plantagen sowie die Anzucht von Sämlingen zusätzliche Einnahmen zu generieren. Direktor des Betriebes Herr Dmytro Gotsiuliak und der Oberförster, Herr Iwan Tscherewko, bestätigten in ihren Ausführungen die bereits im Forstbetrieb „Klawdiiwske“ dargestellten Probleme bei der Durchführung von Sanitärhieben und bei der Vermarktung von Rohholz.

Herr Poscher bedankte sich im Abschlussgespräch für die organisierte Exkursion und die Einblicke in die Struktur der ukrainischen Forstwirtschaft. „Die gewonnenen Erkenntnisse und neu geknüpften Kontakte während des Aufenthaltes in Kiew haben das Potenzial die Qualität der zukünftigen, im Rahmen des BMEL-Förderprogramms FinW zu fördernden, eingereichten Projektideen zu verbessern, sowie zu neuen Forschungskooperationen im Forstbereich zwischen deutschen Institutionen und der Ukraine beizutragen“ schlussfolgerte Herr Poscher.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum 23.06.2019

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