Der Dachverband der ukrainischen Landwirtschaft, das Ukrainische Nationale Agrarforum (UNAF), hatte im Zuge der Agrarmesse AGRO 2019 - organisiert vom MAPE in Kiew am 04.06.2019 - zur Vorstellung einer „Konzeption für die Entwicklung des Agrarsektors der Ukraine“ eingeladen.

Unter Beteiligung der amtierenden Ministerin des MAPE, Olga Trofimzewa, diskutierten die rund 80 Teilnehmer Fragen wie: „Wozu kann eine Agrarstrategie beitragen? Wie kann sie über die Branche hinaus Wirkung entfalten? Welche internationalen Erfahrungen gibt es, von denen die ukrainische Verbandslandschaft profitieren kann?“.

agro1-unafDer Experte des APD, Dr. Per Brodersen, Geschäftsführer der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (OAOEV), beriet im Anschluss mit Vertretern der ukrainischen Landwirtschaft über Beteiligungsmechanismen und Handlungsoptionen bei der Entwicklung einer nationalen Agrarstrategie. 

Brodersen, der von 2013 bis 2015 am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) mit Fragen strategischer Kommunikation befasst war, verwies am Beispiel der Ackerbaustrategie des Zentralausschusses der deutschen Landwirtschaft und der im Herbst 2019 abzuschließenden Ackerbaustrategie des (BMEL) auf das wirtschaftliche und politische Potenzial solcher Abstimmungsprozesse für das Verbandswesen. Für UNAF als junger Dachverband der ukrainischen Landwirtschaft böten sich mit der Erarbeitung einer soliden Agrarstrategie zahlreiche Möglichkeiten einer effizienten Interessenvertretung.

In seinem Diskussionsbeitrag betonte Volker Sasse, Leiter des APD, die Bedeutung konsolidierter Beiträge der Wirtschaft bei der Erarbeitung agrarpolitsicher Grundsatzdokumente. „Es sind die Ausrüster, Agrarproduzenten und -händler, die die Strategie in ihrer täglichen Arbeit umsetzen müssen. Die Politik ist daher auf dem richtigen Weg, wenn sie - wie heute hier das MAPE - die Agrarwirtschaft adäquat in den agrarpolitischen Dialog einbezieht.“, sagte Sasse. Der begonnene Austausch zwischen UNAF und der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft beim OAOEV soll mit Unterstützung des APD weiter fortgeführt werden. Brodersen bot seine Mitarbeit als Experte des APD an.

agro2-yaroshkoAm gleichen Tag fand eine weitere Paneldiskussion zum Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld von wirtschaftlichen Interessen und ökologischen Anforderungen“ statt, bei der die Expertin des APD, Frau Mariya Yaroshko, die neue Komponente des APD unter dem Thema „Klimaänderungen und Folgen für den Agrarsektor“ vorstellte. Der APD wird auch hier deutsche Expertise bei der Erarbeitung einer speziellen Klimastrategie des MAPE einbringen. In diesem Zusammenhang plant der APD die Unterstützung einer „Interministeriellen Arbeitsgruppe zu Thema Klimawandel im Agrarbereich“. In der Diskussion sprachen die Teilnehmer weiterhin über aktuelle Herausforderungen für kleine und mittelständische Agrarbetriebe, die Entwicklung landwirtschaftlicher Beratungsdienste und über die Effizienz staatlicher Fördermechanismen in diesem Gesamtbereich. Immer wieder wurde auf die Notwendigkeit transparenter, fairer Regulierungen in der Agrarpolitik verwiesen. 

Zusammen mit den anderen Projekten des Bilaterales Kooperationsprogramms des BMEL in der Ukraine präsentierte der APD seine Aktivitäten und Kompetenzen auf dem gemeinsamen Messestand.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum 06.06.2019

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